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# taz.de -- Gleichstellung von Schwulen und Lesben: Als der Bischof das Homorec…
> Vor 30 Jahren bekamen die USA das erste Gesetz, das Schwule und Lesben
> vor Diskriminierung schützt. Wie ein Politiker, ein Student und ein
> Erzbischof Geschichte schrieben.
Bild: Gleiche Rechte für die Liebe: Zwei Männer küssen sich nach ihrer Hochz…
Es kann schwulen Vorkämpfern wie David Clarenbach und Leon Rouse in diesen
Tagen manchmal wieder Spaß machen, Nachrichten zu schauen. Denn wenn man
dem Wettern und Zetern der Republikaner nicht zuhört, sind es gute Wochen
für die rechtliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben in den USA.
An diesem Donnerstag beschloss der Senat von Maryland die Öffnung der Ehe.
Maryland ist damit der achte Bundesstaat, in dem die Diskriminierung von
homosexuellen Paaren im Eherecht beendet ist. Am Montag vergangener Woche
unterzeichnete die Gouverneurin von Washington ein ähnliches Gesetz.
Weitere Staaten könnten bald folgen.
David Clarenbach und Leon Rouse sind zwei Männer, die wissen, dass hinter
solchen Gesetzen Kämpfe stehen. Dass, bis das Fernsehen Bilder von Siegern
zeigt, Jahre vergehen. Dass man auf dem Weg dahin Glück braucht. Und eine
Strategie.
## Ein historisches Gesetz
Denn vor genau dreißig Jahren waren sie es, die als Sieger im Fernsehen zu
sehen waren. Am 25. Februar 1982 unterschrieb der Gouverneur des
Bundestaates Wisconsin ein historisches Gesetz. Von diesem Tag an war es
eine Straftat, Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu
diskriminieren.
In keinem anderen Staat der USA hatte es bis dahin einen solchen Paragrafen
gegeben – nicht in New York, wo dreizehn Jahre vorher mit dem
Stonewall-Aufstand die ersten Proteste von Schwulen und Lesben stattfanden,
und nicht in Kalifornien, wo sich schon ein ganzes Viertel von San
Francisco als schwul versteht. Überhaupt war Norwegen zu diesem Zeitpunkt
weltweit das einzige Land mit einer solchen Regelung. Und nun Wisconsin,
der Staat im Mittleren Westen, aus dem die Harley Davidson stammt und der
Kommunistenjäger Joseph McCarthy.
Ein Erfolg vieler, aber ganz besonders der von zwei Menschen: Dem jungen
Abgeordneten David Clarenbach und dem Studenten und Aktivisten Leon Rouse.
Als der Gouverneur das Gesetz unterschreibt, stehen die beiden Männer an
seiner Seite. Sie haben dafür nicht immer zusammen gekämpft, sondern
manchmal auch gegeneinander.
Es ist die Zeit, in der sogenannte Sodomiegesetze Anal- und Oralverkehr
verbieten. In Wisconsin ist es der Paragraf gegen "sexuelle Perversion", er
gilt auch für Ehepaare. Lehrer werden entlassen, wenn klar wird, dass sie
Männer lieben. Eine Zeit lang müssen in Wisconsin Menschen, die wegen
Sodomie verurteilt wurden, für ein Jahr ihren Führerschein abgeben.
## Unterstützung aus den Kirchen
Die Idee, die in Wisconsin den Erfolg für eine Änderung bringt, klingt
einfach: Die Unterstützung für ein Antidiskriminierungsgesetz muss daher
kommen, wo der Widerstand dagegen scheinbar am größten ist: aus den
Kirchen. Tatsächlich bringt Leon Rouse den katholischen Erzbischof Rembert
Weakland dazu, das Gesetz zu unterstützen. Es ist ein wichtiger Schritt auf
dem Weg zum Erfolg. Dass Weakland schwul ist, weiß zu diesem Zeitpunkt noch
niemand.
Wie Leon Rouse den Bischof davon überzeugt, sich für Schwulen- und
Lesbenrechte einzusetzen, welche politischen Tricks der Abgeordnete David
Clarenbach einsetzt und welche Konflikte die beiden auf dem Weg entzweien,
lesen Sie in der Ganzen Geschichte in der aktuellen sonntaz vom [1][25./26.
Februar 2012]. Am Kiosk, [2][eKiosk] oder gleich im [3][Wochenendabo]. Und
für Fans und Freunde: [4][facebook.com/sonntaz]
25 Feb 2012
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## AUTOREN
A. Rottmann
L. Strothmann
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