# taz.de -- Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: Gladbach patzt, Hoffenheim punk… | |
> Auch Borussia Mönchengladbach verliert den Anschluss an Tabellenführer | |
> Dortmund. Hoffenheim teilte sich die Punkte mit den abstiegsbedrohten | |
> Kölnern. | |
Bild: Verpasster Anschluss: Gegen Nürnberg konnte sich auch Gladbachs Marco Re… | |
NÜRNBERG/SINSHEIM dpa | Borussia Mönchengladbach hat die Steilvorlage des | |
FC Bayern nicht genutzt und bleibt hinter den schwächelnden Münchnern | |
weiter nur Tabellendritter der Fußball-Bundesliga. Im zweiten Sonntagsspiel | |
rettete Likas Podolski dem 1. FC Köln mit einem späten Ausgleichstor einen | |
Punkt gegen Hoffenheim. | |
Die Gladbacher Überraschungself musste sich nach zuletzt sieben | |
Liga-Spielen ohne Niederlage beim 1. FC Nürnberg mit 0:1 (0:0) geschlagen | |
geben und läuft Tabellenführer Borussia Dortmund (55 Punkte) im Rennen um | |
die Meisterschaft immer weiter hinterher. | |
Matchwinner Albert Bunjaku machte den dritten Sieg der Nürnberger in Serie | |
mit seinem späten Treffer in der 87. Minute perfekt. Gladbach (47) liegt | |
damit weiter einen Zähler hinter Rekordmeister Bayern München, der am | |
Samstag in Leverkusen verloren hatte. „Wir haben nicht schlecht gespielt, | |
aber die Durchschlagskraft hat gefehlt. Wir hatten zu viele unnötige | |
Ballverluste“, analysierte Gäste-Trainer Lucien Favre. | |
Nach drei Spielen ohne Niederlage lief diesmal vor 45 675 Zuschauern eine | |
Stunde lang wenig zusammen im Team von Dieter Hecking, der am Sonntag zum | |
75. Mal in der Bundesliga für Nürnberg auf der Trainerbank Platz nahm. „Wir | |
sind froh, dass jetzt neun Mannschaften in der Tabelle hinter uns sind. Wir | |
sind wieder deutlich stabiler und auf einem guten Weg“, sagte er nach dem | |
insgesamt schwachen Bundesliga-Duell. Torschütze Bunjaku wurde von seinen | |
Teamkollegen gefeiert - und war einfach nur glücklich: „Es war sehr schön, | |
denn ich hatte eine lange Leidenszeit. Es war einfach nur ein Super-Gefühl | |
heute.“ | |
## Nürnberg steigerte sich in der Schlussphase | |
Die Franken enttäuschte vor der Pause, steigerten sich aber in der | |
turbulenten Schlussphase enorm und hatten die besseren Chancen - dennoch | |
war der dritte Bundesliga-Dreier in Serie sehr glücklich. Im defensiven | |
Mittelfeld musste Hecking auf den gesperrten Hanno Balitsch (5. Gelbe | |
Karte) verzichten. Für den Routinier rückte der 22 Jahre alte Daniel Didavi | |
in die Startelf. „Wir sind noch zu ängstlich im Spiel nach vorn", | |
bemängelte Tribünengast Balitsch in der Pause und forderte: "Wir müssen uns | |
nach vorn mehr zutrauen.“ | |
Dabei signalisierten die Gäste gleich mit ihren ersten Offensivaktionen, | |
dass sie mit einem Punkt keinesfalls zufrieden wären. Hinterhaltschüsse von | |
Marco Reus (4.) und Mike Hanke (6.) konnte „Club“-Keeper Raphael Schäfer | |
wegfausten. | |
Igor de Camargo, der für Patrick Herrmann (Schlüsselbeinbruch) zum Einsatz | |
kam, bildete mit Hanke das Gladbacher Sturmduo. Dahinter rückten Reus und | |
Juan Arango gefährlich nach und wechselten oft die Positionen. Der Norweger | |
Havard Nordtveit wäre bei einem Blitz-Konter fast durch gewesen, | |
vertändelte den Ball aber (41.). | |
## Mönchengladbach überlegen aber ohne Ideen | |
Die erste echte Torchance hatten die Gäste erst nach Wiederanpfiff, doch | |
Arangos Schuss nach dem „Luftloch“ von Timothy Chandler parierte Schäfer | |
(48.). Die bis dato größte Chance der Gastgeber durch Chandler nach | |
gefühlvoller Flanke von Alexander Esswein konnte Gladbachs Schlussmann ter | |
Stegen reaktionsschnell parieren. Bei einem tückischen Freistoß (75.) hatte | |
er einfach nur Glück, bei einem Hinterhaltschuss von Markus Feulner war er | |
wieder auf dem Posten (78.), beim Gegentreffer chancenlos. | |
Die Mannschaft von Lucien Favre war zwar eine Stunde lang feldüberlegen, | |
gegen die vielbeinige Abwehr der Franken fehlten aber die kreativen Ideen. | |
So verebbten die meisten Angriffswellen an der Strafraumgrenze - Wirbelwind | |
Herrmann wurde schmerzlich vermisst. | |
## Köln holt Punkt im Abstiegskampf | |
Mit seinem 16. Saisontor hat Lukas Podolski dem 1. FC Köln im Abstiegskampf | |
der Fußball-Bundesliga einen wichtigen Punkt gerettet. Der Nationalstürmer | |
erzielte beim 1:1 (0:1) der abstiegsbedrohten Rheinländer am Sonntag bei | |
1899 Hoffenheim in der 81. Minute per Kopf den schmeichelhaften Ausgleich. | |
Vor 29 250 Zuschauern hatte Innenverteidiger Marvin Compper die unter | |
Trainer Markus Babbel weiter unbesiegten Nordbadener in Führung gebracht. | |
Kölns Trainer Stale Solbakken dürfte durch das Remis vor der nächsten | |
Partie gegen die ebenfalls abstiegsbedrohte Hertha aus Berlin wenigstens | |
etwas Ruhe gewonnen zu haben. | |
„Wir wollen von Beginn an Gas geben und den Kölner Riegel knacken“, hatte | |
Babbel vor der Partie gesagt und dementsprechend engagiert begann sein Team | |
denn auch. Ohne Antreiber Sejad Salihovic, der aus disziplinarischen | |
Gründen für zwei Spiele aus dem Profikader verbannt wurde, waren die | |
Hoffenheimer dank hoher Laufbereitschaft von Beginn an präsenter. | |
Vor allem Sebastian Rudy machte als kluger Ballverteiler und | |
Salihovic-Vertreter bei den Standards eine gute Figur. Die Gastgeber | |
bemühten sich, das Spiel in die Breite zu ziehen und so die beiden Kölner | |
Viererketten zu destabilisieren. | |
## Hoffenheim nutzte seine Chancen nicht | |
Die Folge: Feldüberlegenheit für die TSG, aber keine klaren Gelegenheiten. | |
Außer dem zu Recht nicht gegebenen Tor durch Boris Vukcevic (13.) wegen | |
Abseitsposition gelang Hoffenheim vor dem gegnerischen Tor aus dem Spiel | |
heraus zunächst wenig Vorzeigbares. | |
Die schwachen Kölner wirkten unterdessen ähnlich mut-, fantasie- und | |
konturenlos wie bei ihren zuletzt enttäuschen Leistungen. Podolski blieb | |
unauffällig, auch wenn er an der auffälligsten Offensivszene des FC | |
beteiligt war. Nach seiner Flanke von links vergab der Albaner Odise Roshi | |
volley aus drei Metern und spitzem Winkel (31.). | |
Hoffenheim war gewarnt - und wurde bezeichnenderweise durch eine | |
Standardsituation fürs Anrennen belohnt. Nur 120 Sekunden nach Roshis | |
Hochkaräter köpfte Compper einen Eckball von Rudy zum hochverdienten 1:0 | |
(33.) ein - bereits das 46. Gegentor für die Kölner, die nach dem SC | |
Freiburg die zweitschlechteste Defensive der Liga stellen. Beflügelt durch | |
die Führung, kombinierte die Babbel-Elf in der Folgezeit ihren Zug zum Tor | |
auch mit der nötigen Dringlichkeit. Der Brasilianer Firmino köpfte nur | |
knapp am langen Pfosten vorbei (40.). | |
Auch nach dem Wechsel drängten die Hoffenheimer mit ungebremstem Tatendrang | |
auf die Entscheidung. Die Kölner bemühten sich jetzt und legten vor allem | |
im Zweikampfverhalten zu. Hoffenheims Verteidiger Andreas Beck, der später | |
seine zehnte Gelbe Karte sah und damit im nächsten Spiel gegen die Bayern | |
fehlt, sorgte immer wieder mit Hereingaben für Gefahr. | |
Nacheinander vergaben aber der erneut glücklose Srdjan Lakic (50.), Ryan | |
Babel (57.) und der für Lakic eingewechselte Sven Schipplock (63.) mit | |
einem Lattenknaller selbst beste Chancen. Wie so oft wurden die | |
Hoffenheimer für fehlende Abschluss-Souveränität noch bestraft. Podolski | |
verhinderte schließlich die 14. Saisonpleite der Kölner. | |
4 Mar 2012 | |
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