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# taz.de -- Kommentar Energievolksbegehren: Die Zahlen auf den Tisch legen
> Auch für das Vattenfall-Stromnetz muss Transparenz gelten: Der Senat
> sollte eine unabhängige Kostenschätzung für einen Kauf bestellen statt
> blind dem Betreiber zu glauben.
Bild: Pokert hoch beim Stromnetz: Energiebetreiber Vattenfall.
Ein Bündnis von zwei Dutzend Organisationen und Initiativen strebt eine
Rekommunalisierung der Stromversorgung an und will erreichen, dass das
Berliner Stromnetz wieder von der öffentlichen Hand betrieben wird. Ein
absolut legitimes Anliegen.
Bisher betreibt der Konzern Vattenfall das Stromnetz der Stadt und
überweist dafür jährlich eine Konzessionsabgabe. Der Konzern verdient eine
Menge Geld mit dem Netz, will das weiter tun und bemüht sich um eine neue
Konzession. Auch das ist legitim.
Bald aber läuft diese Konzession aus – und wenn das Volksbegehren Erfolg
hat, übernimmt das Land Berlin das Stromnetz. Dass Vattenfall nun einen
Kaufpreis nennt, der weit höher liegt als andere Berechnungen, ist nicht
überraschend. Problematisch ist nur, wenn nun die Wirtschaftssenatorin den
Konzernzahlen einfach glaubt und sie nicht kritisch hinterfragt. Eine
aktuelle unabhängige Kostenschätzung ist dringend nötig – im Auftrag des
Senats. Dieser muss dafür sorgen, dass transparent wird, worüber eigentlich
gesprochen wird.
Die Zahlen müssen auf den Tisch, damit sich alle Berliner ein Bild machen
können. Keiner sollte eine Rekommunalisierung deswegen ablehnen, weil er
die hohen Kosten fürchtet, die auf das Land zukommen. Kosten, die wohl gar
nicht so hoch sind, wie manch einer glauben machen will. Natürlich ist es
teuer, das Stromnetz zu kaufen. Aber das dürfte sich lohnen. Denn es ist
auch sicher: Ein Stromnetz, das Berlin zu einem vernünftigen Preis erwirbt,
ist eine sichere Einnahmequelle.
7 Mar 2012
## AUTOREN
Sebastian Erb
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Das kostet bis zu drei Milliarden Euro, sagt der Senat - weil er dem
Betreiber blind glaubt.
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