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# taz.de -- Bayern fertigt Basel 7:0 ab: „Am Ende war es wie ein Rausch“
> Der FC Bayern München steht im Viertelfinale der Champions-League. Der FC
> Basel wurde mit 7:0 auseinandergenommen. In der Bundesliga wartet die
> Hertha.
Bild: Schossen den FC Basel fast im Alleingang ab: Ribéry, Robben und Gomez.
MÜNCHEN taz | Markus Steinhöfer war bester Laune. Arm in Arm mit Philipp
Lahm schritt er breit grinsend über den Rasen der Münchner Arena, griff
sich unterwegs noch Bastian Schweinsteiger, und wenn er in den Katakomben
noch mit in die Bayern-Kabine gegangen wäre, es hätte niemanden mehr
gewundert. Doch Steinhöfer musste in die Baseler Kabine. Und da dürfte die
Stimmung nicht ganz so euphorisch gewesen sein.
7:0 hat der FC Bayern das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Basel
gewonnen, zwölfter Sieg im zwölften Champions-League-Spiel der Saison.
Etappenziel Viertelfinale erreicht. Krise? Was für eine Krise? Wenn einer
die Krise kriegte, dann Markus Steinhöfer. In der zweiten Halbzeit geriet
der Baseler Rechtsverteidiger gegen Bayerns Flügelstürmer Franck Ribéry
dermaßen unter die Räder, dass sein Trainer Heiko Vogel in der 70. Minute
ein Einsehen hatte und ihn vorzeitig aus dem Dienst entließ.
Innerhalb von 17 Minuten hatte ihn der Franzose, der offenbar einen
Kontrapunkt zum Robben-Übergewicht der ersten Hälfte setzen wollte, nach
Lust und Laune ausgedribbelt und dem Kollegen Mario Gomez drei punktgenaue
Vorlagen auf Fuß und Kopf serviert.
Als der Spuk vorbei war, schien Steinhöfer bei seinen alten Kollegen - er
spielte von 2002 bis 2008 in Jugendteams der Bayern - das Desaster mit
Galgenhumor überspielen zu wollen, nach dem Motto: Mann, hat mich euer
Franzose heut alt aussehen lassen. Trainer Heiko Vogel formulierte es mal
so: "Es war bitter, weil man ungern in dieser Höhe verliert. Es war aber
auch verdient, denn Bayern hat sich in einen Rausch gespielt."
## „Kaum aufzuhalten“
Der ehemalige Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld pflichtete ihm bei: "Wenn Bayern
seine Spielfreude zeigen kann, sind sie kaum aufzuhalten." Und auch
Bayern-Präsident Uli Hoeneß war endlich mal wieder glücklich: "Jetzt haben
wir zweimal gezeigt, was in der Mannschaft steckt.
Es hat Spaß gemacht zuzusehen." Auf der Tribüne förderte die Torflut mal
wieder die unterschiedlichen Temperamente in der Führungsetage zutage:
Während Hoeneß mit wilden Hüpfern die Statik der Arena auf die Probe
stellte, beschied sich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge mit hoch
gezogenen Augenbrauen und zartem Anstandsapplaus, als wolle er sagen: wurde
aber auch Zeit.
Für den zuletzt schon infrage gestellten Trainer Jupp Heynckes kam die
jüngste Explosion dagegen wenig überraschend: "Ich habe die ganze Woche
gemerkt, dass die Mannschaft unbedingt weiterkommen wollte. Heute haben wir
von der ersten bis zur letzten Minute ein absolutes Topspiel gezeigt. Es
war insgesamt ein perfektes Spiel von uns."
Wohl wahr. Die Bayern knüpften nicht nur an das 7:1 gegen Hoffenheim vom
vergangenen Wochenende an, sondern auch an den wundersamen Herbst, als die
Tormaschine auf ähnlich hohen Touren lief. Hauptschuldige am Münchner
Offensivwirbel: Rib&Rob, die Flügelzange Ribéry und Robben.
## Auslosung am Freitag
Wenn die beiden in einer solchen Form sind und eine Spiellust wie gegen
Hoffenheim und Basel verspüren, gibt es weltweit wohl kein besseres Duo auf
den Flügeln. Der Holländer, zuletzt noch wegen seines ausgeprägten Egos in
der Kritik, meinte gut gelaunt: "So macht das Spaß. Samstag war es schon
gut, und heute haben wir vielleicht noch besser gespielt. Sieben Tore in
der Champions League sind unglaublich."
Das wird sich auch die Konkurrenz denken. Am Freitagmittag werden die
Viertelfinals der Champions League ausgelost; die "Weltklasse-Teams aus
Madrid und Barcelona werden sich jetzt aber nicht ins Bockshorn jagen
lassen", sagte Hoeneß. Und auch Robben ergänzte vorsichtig: "Es wäre
besser, Barcelona und Real Madrid kommen noch nicht." Am Samstag geht es
nun erst mal gegen die Hertha aus Berlin. Und die hat genau den richtigen
Trainer, um gegen Rib&Rob extraharten Beton anzurühren.
14 Mar 2012
## AUTOREN
Thomas Becker
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