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# taz.de -- Guggenheim Lab: Das Lab regt weiter alle auf
> Die New Yorker Kuratorin des Guggenheim Lab stellt im Kulturausschuss des
> Berliner Abgeordnetenhauses das geplante Programm vor.
Bild: Der neue Standort des Guggenheim Lab.
Wer meinte, nach der Entscheidung des BMW Guggenheim Lab für den Standort
Pfefferberg zöge in Berlin ein entspannterer Umgangston zum Thema ein, sah
sich am Montag im Abgeordnetenhaus eines Besseren belehrt. Bei der Anhörung
zum Lab im Kulturausschuss ließen die Fraktionen von SPD und CDU erneut
kein gutes Haar an der „Gewaltandrohung durch ein paar Besserwisser“, wie
Klaus Wowereit (SPD), Regierender Bürgermeister und Kultursenator,
polterte. Christopher Lauer, kulturpolitischer Sprecher der Piratenpartei,
war ebenfalls sauer. Da er mit der anwesenden Guggenheim-Kuratorin Marie
Nicanor aus New York nicht auf Englisch parlieren durfte, sondern das der
Dolmetscherin überlassen musste, motzte er den Ausschussvorsitzenden Frank
Jahnke (SPD) gleich mehrfach an und warf dem Ausschuss „Mangel an
Internationalität“ vor.
Bei so viel „Lost in Translation“ war von der Kuratorin dennoch zu
erfahren, dass das Lab bei seinen Veranstaltungen im Juni und Juli nicht
wirklich etwas Aufregendes vorhat: Die Guggenheim Stiftung, erläuterte
Nicanor, entwickle derzeit mit vier Kuratoren eine Programmstruktur für das
Lab auf dem Pfefferberg. In der temporären Architektur „in der Größe eines
Busses“ sollen Workshops, Filmabende und Vorträge zum Thema „Zukunft der
großen Städte“ veranstaltet werden.
Konkret in der Vorbereitung seien bereits Programme, die sich mit
Gentrifizierung und urbanen Räumen befassen, so Nicanor. Debattiert werden
sollen zudem die Themen Verkehr und nachhaltige Mobilität – „wie das
Radfahren“ – in der Stadt. Die Berliner Künstlerin Corinne Rose wird sich
mit dem öffentlichen Raum beschäftigen. Außerdem geht es um die Veränderung
des urbanen Lebens durch neue Technologien und zukünftige
Kommunikationsformen in den Städten. Nicanor ging noch einmal auf den
Rückzug des BMW Guggenheim Lab aus Kreuzberg ein, nachdem Aktivisten und
Anwohner das Projekt und den Sponsor BMW stark kritisiert hatten. Man habe
den Widerstand unterschätzt. „Ein Lab unter Polizeischutz ist nicht
akzeptabel für uns“, sagte sie.
Während die Grünen im Abgeordnetenhaus die Aufarbeitung der BMW-Geschichte
in der NS-Zeit forderten, hat die Initiative „BMW Lab verhindern!“ bereits
signalisiert, dieses Thema während der Lab-Tage auf die Tagesordnung zu
setzen. „Quandt und BMW: Woher kommt die Knete?“ sei ein
Programmschwerpunkt, sagte David Kaufmann: „Wir werden uns dazu einen Ort
vor dem Lab, ums Lab herum und auch im Lab zu verschaffen wissen und werden
dafür nicht erst um die Erlaubnis der Eigentümer fragen.“ Die Aufregung
geht also weiter.
16 Apr 2012
## AUTOREN
Rolf Lautenschläger
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