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# taz.de -- FC-Fans greifen Leverkusen-Profi Kadlec an: Klare Tätlichkeit
> Der tschechische Nationalspieler Michal Kadlec wurde beim Verlassen einer
> Diskothek in Köln von Hooligans attackiert. Zwei FC-Fans brachen dem
> Leverkusener Abwehrspieler die Nase.
Bild: „So etwas habe ich absolut noch nie erlebt, weder in Köln noch in mein…
KÖLN dpa | Bayer Leverkusens Linksverteidiger Michal Kadlec ist in der
Nacht auf Sonntag das Opfer von zwei Kölner Hooligans geworden. Einen
entsprechenden Bericht des Kölner Express bestätigte Dirk Mesch, Sprecher
des Bundesligisten. Zwei 24- und 20-jährige Männer aus Köln hätten auf den
tschechischen Fußball-Nationalspieler nach dem Verlassen einer Diskothek
eingeschlagen. Dabei sei ihm das Nasenbein gebrochen worden.
„Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen, wurde ohne vorherige
Diskussion geschlagen“, sagte Mesch. „Ich war perplex. Meine Nase hat
sofort stark geblutet und meine Freundin war geschockt“, sagte Kadlec dem
Express. „Die Männer hatten sich als FC-Fans zu erkennen gegeben, mich kurz
beleidigt.“ Dann habe er einen heftigen Schlag gespürt. „So etwas habe ich
absolut noch nie erlebt, weder in Köln noch in meiner Heimat Tschechien“,
sagte Kadlec.
„Das sind keine Fans, das sind Kriminelle“, sagte Wolfgang Niersbach,
Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), über die mutmaßlichen Täter.
Bayer-Sportchef Rudi Völler stellte erschrocken fest: „Das ist eine Gewalt,
die ich so in 30 Jahren Fußball nicht erlebt habe.“
## „Gewalttäter Sport“
Betroffen reagierte der 1. FC Köln auf den Überfall. In einer Mitteilung am
Sonntagabend kündigte der Club an, bei der Aufklärung mitwirken zu wollen.
Beide Tatverdächtige seien FC-Informationen zufolge in der Datei
„Gewalttäter Sport“ gelistet und darin mit einer Zugehörigkeit zum 1. FC
Köln benannt. Einer sei bereits im Jahr 2010 mit einem vierjährigen
bundesweiten Stadionverbot belegt. Keiner der beiden ist Vereinsmitglied
des 1. FC Köln, hieß es.
„Wir werden das direkte Gespräch mit Michal Kadlec suchen, um uns bei ihm
persönlich zu entschuldigen und ihm unser Bedauern über diese hässliche Tat
auszudrücken“, erklärte Claus Horstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung
vom 1. FC Köln. „Es darf nicht sein, dass sich Spieler anderer Vereine in
Köln nicht frei bewegen können und attackiert werden, nur weil sie bei
einem Ligakonkurrenten Fußball spielen. Wir verurteilen diese Tat aufs
Schärfste.“
Kadlec hatte mit Teamkollegen von Bayer 04 nach dem 1:0-Sieg in Hoffenheim
die Diskothek besucht. An diesem Montag wird Kadlec in Köln operiert. „Ich
möchte trotzdem gegen Hannover mit einer Gesichtsmaske spielen - wenn es
irgendwie geht“, sagte er.
Kölner Hooligans hatten in den vergangenen Wochen erst einen Fan-Bus von
Borussia Mönchengladbach attackiert und dann nach dem rheinischen Derby vor
einer Woche in Belgien einen Reisebus eines ostbelgischen Gladbach-Fanclubs
angegriffen.
23 Apr 2012
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