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# taz.de -- Marin wechselt zum FC Chelsea: „The German Messi“
> Marko Marin wechselt zum Champions-League-Finalisten FC Chelsea. Der SV
> Werder steckt derweil im Umbruch und muss sich nun um die verbliebenen
> Leistungsträger kümmern.
Bild: Alle auf den Kleinen: Der robuste Alltag in der Premier League dürfte ei…
WOLFSBURG dpa | Marko Marin war gar nicht da - und dennoch steht er als
Symbol für das Ende einer Ära. Der Wechsel des teuersten Einkaufs der
Werder-Vereinsgeschichte zum FC Chelsea zeigt, dass die fetten Jahre für
die Bremer vorbei und die investierten Millionen aus den erfolgreichen
Jahren der Champions League wirkungslos verpufft sind.
Werder gehört nicht mehr zur Spitze der Fußball-Bundesliga, und die letzte
Hoffnung auf Besserung und die Europa League ist mit der 1:3-Niederlage
beim VfL Wolfsburg verschwunden. Als der am Samstag verletzt fehlende Marin
vor drei Jahren zu Werder kam, galt der 8,5-Millionen-Einkauf als weitere
Investition in eine glorreiche Zukunft. Doch der Offensivspieler dribbelte
sich zu oft fest, entwickelte sich nicht weiter - genau wie die Mannschaft
versank er im Mittelmaß.
Jetzt bringt er immerhin noch einmal geschätzte acht Millionen Euro in die
Kasse und entlastet zudem durch das eingesparte Gehalt den Etat.
„Finanzielle Erwägungen haben sicher eine Rolle gespielt“, sagte Clubchef
Klaus Allofs über den Transfer. Es dürfte für längere Zeit die letzte große
Einnahme sein.
So war es nur aus finanzieller Sicht für Werder ein gutes Wochenende. „Wir
haben immer gesagt, dass wir uns damit auseinandersetzen, wenn ein Spieler
ein gutes Angebot bekommt, das auch für Werder interessant ist“, sagte
Allofs. Der 23 Jahre alte Marin soll einen Fünfjahresvertrag bei den
Londonern erhalten.
## „Gut und begabt“
Chelseas Interimscoach Roberto Di Matteo lobte den Neuzugang. „Er ist ein
aufregender Spieler, ein junger deutscher Nationalspieler und er ist
technisch sehr gut und begabt“, sagte Di Matteo am Sonntag nach dem
6:1-Heimsieg des FC Chelsea im West-Londoner Derby gegen die Queens Park
Rangers. „Er wird das Team mit einigen Qualitäten bereichern.“ Der
Independent on Sunday nannte Marin sogar „the German Messi“.
„Ich freue mich natürlich sehr auf die Aufgabe Premier League bei einem so
etablierten Club“, ließ Marin mitteilen. Dass sich ein Verein fand, der so
viel Geld für ihn zahlt, ist überraschend. Denn Marins sportliche
Entwicklung stagniert. So absolvierte er sein bisher letztes Spiel im
DFB-Trikot am 17. November 2010 beim 0:0 in Schweden. In den EM-Planungen
spielt er keine Rolle.
Die Erwartungen konnte der Millionen-Einkauf nie erfüllen, und er steht
damit nicht allein. Noch mehr gilt das für die sündhaft teuren Brasilianer
Carlos Alberto und Wesley, die den Verein längst verlassen haben, sowie
Marko Arnautovic, für den sich wohl kaum ein zahlungswilliger Abnehmer
finden wird. Sie alle stehen für die gescheiterte Einkaufspolitik der
zurückliegenden Jahre.
## Radikaler Schnitt
„Ich will das nicht so negativ sehen“, kommentierte der Werder-Chef Marins
Entwicklung. „Die Zeit des Umbruchs hat es für ihn nicht einfacher
gemacht.“ Werder Bremen, das hat die Niederlage in Wolfsburg noch einmal
deutlich gemacht, benötigt einen radikalen Schnitt. „Wir werden versuchen,
diese Dinge zu verändern und den Umbruch weiter zu gestalten“, sagte
Allofs.
Werder muss zusehen, zumindest die letzten Leistungsträger zu halten, etwa
Naldo und Sokratis. Meldungen, wonach der griechische Innenverteidiger zu
Juventus Turin wechseln werde, dementierte Allofs: "Das stimmt nicht, wir
haben keine Absicht, ihn zu verkaufen." Das ist verständlich, schließlich
ist Sokratis der beste Einkauf der Bremer seit langem.
30 Apr 2012
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AC Mailand
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