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# taz.de -- Kommentar 1.-Mai-Demo: Kein Raum für kritische Fragen
> Nachfragen zum Polizeieinsatz am 1. Mai vonseiten der Opposition lassen
> zu wünschen übrig.
Bild: Die von der Polizei präsentierten Rohrbomben.
Was für ein harmonisches Bild: Innensenator Frank Henkel (CDU) und die
amtierende Polizeipräsidentin Margarte Koppers posieren für die Fotografen
Rücken an Rücken auf der Treppe des Abgeordentenhauses. Die beiden ließen
sich am Mittwoch von den Medien als Sieger feiern, weil sie den 1. Mai so
gut gemeistert haben.
Bei so viel Erfolgsbesoffenheit ist kein Raum für kritische Fragen. Zum
Bespiel für die: Hätte es für die Polizei nicht auch Mittel und Wege
gegeben, die Demo weiterziehen zu lassen? Immerhin wurde mit der
vorzeitigen Beendigung auch das Recht Tausender ausgehöhlt, die friedlich
gegen Casino-Kapitalismus demonstriert haben.
## Alle haben sich lieb
Am Montag im Innenausschuss wäre Gelegenheit für die linke Opposition
gewesen, an dieser Stelle richtig nachzufassen. Doch was geschah? Benedikt
Lux (Grüne) und Udo Wolf (Linke) beginnen jede Rede mit dem Lob, wie
gelungen der Polizeieinsatz insgesamt war.
Am Samstag wurde in Kreuzberg ein Anschlag auf einen Polizeiwagen verübt,
am Montag enthüllte die Polizei mit unerklärlicher Verspätung, dass am
Rande der 1. Mai-Demonstration angeblich Rohrbomben gefunden wurden. Nichts
genaues weiß man nicht. Das Klima „Wir haben uns doch alle so lieb“ lässt
jedoch frösteln. Zeit zum Aufwachen, Opposition! Jetzt darf den Hardlinern
nicht das Feld überlassen werden.
7 May 2012
## AUTOREN
Plutonia Plarre
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