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# taz.de -- Urvater des Punk verkauft sich im Netz: Iggy Pop ist leicht zu haben |
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> Iggy, bist du’s? Was ist mit dir passiert, was hat dich bloß so ruiniert? |
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> Du, Urvater des Punk, zierst die Startseite von Vente-privee.com – einer |
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> teuren Online-Resterampe. |
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Bild: Schockierend! Iggy, alter Nussknacker – was machst du denn da? |
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In einem Liegestuhl am Strand sitzend – mit rosa Krawatte unter Palmen |
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bietest du dort dein neues Album „Après“ feil – für sieben Euro das St�… |
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„Exklusiv vor der offiziellen Markteinführung“ können die europäischen |
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Online-Shopaholics dort neben Taschenmessern, Unterwäsche, Jeans, Bade-, |
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Kindermode und Schuhen nun auch deine CD erwerben: 10 französische und |
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internationale Chansons von Joe Dassin, Serge Gainsbourg und Yoko Ono hast |
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du gecovert – und alle klingen gleich. Genauso wie schon die Songs auf |
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„Preliminaires“ von 2009 alle irgendwie gleich klingen. |
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Aber andererseits – warum solltest ausgerechnet du mit 65 Jahren noch die |
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exaltierte Skandal-Nudel geben? Auch Punkrocker haben ein Recht auf |
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würdevolles Altern. Und vermutlich hat dein Ausverkauf in den ewigen |
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Shopping-Jagdgründen des Internets genau damit zu tun: Die Plattenfirmen |
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hätten dich nur „gedemütigt“, hieß es bei der CD-Präsentation in Paris. |
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Also hast du deine neue Scheibe eben selber produziert. |
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Das ist absolut à la mode und der Erfolg gibt dir recht: Am Mittwochabend |
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haben sich laut Pressemeldung bereits 40.000 potenzielle Käufer zum CD-Kauf |
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angemeldet. |
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Und was besonders schlau ist, Iggy Schlaufuchs: Wenn die Käufer deiner CD |
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dann die Ware von vente-privee erhalten und sich anhören, dürfen sie sie |
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auch nicht mehr zurückgeben. Denn von den ohnehin sehr komplizierten |
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Rücksendungen sind geöffnete CDs natürlich ausgenommen. |
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10 May 2012 |
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## AUTOREN |
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Julia Niemann |
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