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# taz.de -- Wahl zum Berliner Polizeipräsidenten: Ermittlungen in der K-Frage
> Zum Ende der Bewerbungsfrist zeichnet sich ein Dreikampf ab: Der
> Interimschefin droht Konkurrenz von der Bundespolizei - und einem alten
> Bekannten
Bild: Können gut miteinander, aber macht er sie auch zur Polizei-Chefin? Innen…
Im Verfahren um die Besetzung für das Amt des Polizeipräsidenten stehen die
Kandidaten fest. Vieles spricht dafür, dass drei Ks das Rennen unter sich
aus machen: Klaus Kandt, Chef der Bundespolizei von Berlin, Margarete
Koppers, Berliner Polizeivizepräsidentin, und Klaus Keese, Leiter der
Direktion 1. Die Innenverwaltung werde sich Anfang kommender Woche zur
Bewerberlage äußern, aber keine Namen mitteilen, sagte Sprecher Stefan
Sukale am Freitag, als die Ausschreibungsfrist auslief.
Der Posten des Berliner Polizeipräsidenten ist seit einem Jahr vakant. Dass
sich Kandt und Koppers beworben haben, gilt als sicher, auch wenn eine
offzielle Bestätigung fehlt. Keese hat selbst mitgeteilt, dass er seinen
Hut wieder in den Ring wirft. Schon im ersten fehlerhaften Auswahlverfahren
war Keese mit von der Partie. Mit zwei Klagen vor dem Verwaltungsgericht
war er es, der Udo Hansen, Wunschkandidat des damaligen Innensenators
Erhart Körting (SPD), als Polizeipräsident verhinderte.
Das war im Herbst. Jetzt hat die Stadt einen CDU-Innensenator, der sich
weichgespült gibt. Genau das ist das Problem: Es lässt sich kaum
einschätzen, wie Frank Henkel tickt, sprich: wem er den Zuschlag gibt.
Der 51-jährige Kandt ist für rund 4.600 Bundespolizisten zuständig.
Gerüchte besagen, dass sich Kandt und Henkel um die Jahreswende herum
mehrfach getroffen haben. Insider behaupten, eine ungeschriebene Grundregel
besage: „Auf so einen Posten bewirbt man sich nicht, man wird
angesprochen.“ Kandt wird als umgänglicher Mensch bezeichnet, er sei
konservativ – aber kein Hardliner. Und er ist im Besitz eines
CDU-Parteibuchs. In CDU-Kreisen ist das ein großes Plus, wenngleich das bei
der Besetzung nach außen keine Rolle spielen darf. Kandt habe unter den
Bewerbern die beste Qualifikation und Polizeierfahrung, dürfte es dann wohl
eher heißen.
Margarete Koppers ist von Hause aus Juristin. Die 50-Jährige leitet die
22.000 Mitarbeiter zählende Hauptstadtpolizei seit einem Jahr komissarisch.
Koppers ist eine starke Persönlichkeit. Sie gilt als kommunikativ, offen,
den Menschen zugewandt. Viele in der Polizei, aber auch große Teile der
Öffentlichkeit, würden sich diese Frau an der Spitze der Pollzei wünschen.
Auch ihr Krisenmangement nach den Rohrbombenfunden am 1. Mai dürfte ihr
kaum zum Nachteil gereichen, nachdem sich die Zundsätze als Rohrkrepierer
erwiesen haben.
Nach außen hin erweckt Henkel den Eindruck, als könne er gut mit Koppers.
Ernennt er sie nicht zur Polizeipräsidentin, darf man gespannt sein, wie er
der Öffentlichkeit das vermittelt. Ein mögliches Argument gegen die
Seiteneinsteigerin: Sie kann keine langjährige Polizeierfahrung vorweisen.
Damit würde es sich Henkel aber zu einfach machen.
Und Klaus Keese? Dem Leiter der Direktion 1 unterstehen 2.000 Beamte. Keese
hat von der Pieke auf Polizist gelernt und als Einsatzleiter einen sehr
guten Ruf. Die Hartnäckigkeit, mit der er sich vor Gericht gegen die
Ernennung von Udo Hansen zur Wehr setzte, verschaffte ihm den Spitznamen
„Scipio“ – in Anlehnung an den altrömischen Feldherrn, der Hannibal
besiegte. Insider räumen Keese trotzdem wenig Chancen ein. Der 60-Jährige
sei nicht nur wegen seines Alters „ein Auslaufmodell“.
18 May 2012
## AUTOREN
Plutonia Plarre
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