# taz.de -- Metall- und Elektroindustrie: Metaller erhalten 4,3 Prozent mehr Lo… | |
> Der Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie beschert den | |
> Beschäftigten ab Mai ein kräftiges Lohnplus. Eine Einigung zur Zeitarbeit | |
> hat wenig Auswirkungen. | |
Bild: Kann sich auf mehr Lohn freuen: Metallarbeiter. | |
SINDELFINGEN taz/afp | Der Tarifkonflikt in der Metall- und | |
Elektroindustrie ist im traditionellen Pilotbezirk Baden-Württemberg | |
beigelegt. Rückwirkend ab 1. Mai erhalten die 800.000 Beschäftigten der | |
Branche in dem Bundesland 4,3 Prozent mehr Lohn, wie Gewerkschaft und | |
Arbeitgeber am Samstag mitteilten. Auszubildende sollen künftig in der | |
Regel unbefristet übernommen werden, Leiharbeitern muss nach zwei Jahren | |
ein Übernahmeangebot gemacht werden. | |
Das Lohnplus von 4,3 Prozent liege deutlich über der Inflationsrate, | |
begrüßte IG-Metall-Chef Berthold Huber die Einigung in der fünften | |
Tarifrunde. Die IG Metall war mit der Forderung nach einem Lohnplus von 6,5 | |
Prozent in die Verhandlungen gegangen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit | |
von 13 Monaten. | |
Der Gewerkschaftschef empfahl nach Angaben eines Sprechers eine Übernahme | |
in den anderen Tarifbezirken. Die Einigung im Südwesten könnte folglich | |
Grundlage für einen Abschluss für alle rund 3,6 Millionen Beschäftigen der | |
Branche in Deutschland sein. | |
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, | |
erklärte, der Tarifvertrag bedeute ein „kräftiges Reallohnplus“ für die | |
Mitarbeiter der Branche. Bei der Übernahme von Auszubildenden sollen nach | |
Arbeitgeberangaben wie bisher die Unternehmer entscheiden, wer unbefristet | |
weiterbeschäftigt wird. „Im Rahmen des betrieblichen Bedarfs“ sollten | |
Auszubildende jedoch „in der Regel nach bestandener Abschlussprüfung | |
unbefristet übernommen werden“, was „ohnehin weitgehende Praxis“ sei, | |
erklärte Südwestmetall. | |
Zum strittigen Punkt der Leiharbeit wurde laut Arbeitgebern vereinbart, | |
dass Zeitarbeitnehmer bis zu zwei Jahren ohne Einschränkungen in ein und | |
demselben Betrieb arbeiten dürfen. Nach 18 Monaten muss eine unbefristete | |
Übernahme geprüft werden. Durch freiwillige Betriebsvereinbarungen können | |
zudem weitere Regelungen beschlossen werden. | |
Zuvor hatten die Arbeitgeber erklärt, dass die allermeisten | |
Zeitarbeitnehmer keine zwölf Monate im selben Betrieb tätig sind – die | |
Zweijahresregel tangiert diese Unternehmen also kaum. | |
20 May 2012 | |
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