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# taz.de -- Panafrikanischer IT-Gipfel: Internet für Alle
> Der erste afrikanische IT-Gipfel in Kapstadt endet mit der Verkündung
> ehrgeiziger Zukunftspläne. In absehbarer Zeit will Afrika Asien
> technologisch überholen.
Bild: Bis 2020 sollen in Afrika 80 Prozent der Bevölkerung online sein.
KAPSTADT taz | Es war ein peinlicher Auftritt, den Simbabwe beim
allerersten panafrikanischen Gipfeltreffen zur Informationstechnologie
hinlegte. Ausgerechnet bei einem Treffen, das von Kommunikation handelte,
schaffte es die simbabwische Regierung der Nationalen Einheit, mit zwei
getrennten Delegationen zu erscheinen.
Zuerst kam der Minister für Informationstechnologie, Nelson Chamisa, zur
Eröffnung des viertägigen „Africa Information and Communication Technology
Indaba“ in Kapstadt am Dienstag letzter Woche. Nach seiner Abreise am
Mittwoch kam der Minister für Transport und Infrastruktur, Nicholas Goche,
und blieb bis zum Abschluss am Freitag.
„Unglaublich!“ kommentiert ein südafrikanischer Offizieller. „Wir waren
schockiert.“ Chamisa gehört zur oppositionellen MDC (Bewegung für
Demokratischen Wandel) von Morgan Tsvangirai; Goche ist Mitglied des
Politbüros von Präsident Robert Mugabes Partei Zanu-PF (Simbabwe
Afrikanische Nationalunion).
Der viertägige Gipfel war der erste seiner Art nach dem Erfolgsmodell des
jährlichen „Mining Indaba“ in Kapstadt, bei dem die in Afrika aktiven
Bergbauunternehmen einzigartigen Zugang zu Regierungen bekommen. Der „ICT
Indaba“ setzte sich das Ziel, dass bis zum Jahr 2020 80 Prozent der
afrikanischen Bevölkerung Zugang zu Breitband-Internet bekommen.
Derzeit haben nur 5,7 Prozent der eine Milliarde Afrikaner Internetzugang,
sagte Südafrikas Vizepräsident Kgalema Motlanthe. „Wir müssen Investitionen
im IT-Sektor beschleunigen, um höheres Wachstum zu erzielen“, sagte er.
„Strategische Investitionen in diesem Bereich werden es Afrika ermöglichen,
eigene Technologie zu entwickeln, die den Bedürfnissen des Kontinents
angepasst ist.“
## Beim Mobilfunk geht's doch auch
Afrikanische Wissenschaftler und Experten sollten sich darin einbringen, so
Motlanthe weiter. Die Regierungen müssten entsprechend die richtigen
politischen Rahmenbedingungen schaffen und vor allem darauf achten, dass
die Kosten niedrig bleiben, um universellen Zugang zu moderner
Informaitonstechnologie zu gewährleisten.
Houlin Zhao, Vizegeneralsekretär der Internationalen Fernmeldeunion (ITU),
äußerte sich optimistisch, dass Afrika das schafft. „In Sachen Mobilfunk
und Internet kann Afrika locker Asien überholen“, so der Chinese zur taz.
„Europa begreift diesen Kontinent nicht. Als ich vor fünf Jahren einen
Afrikaner als Vizevorsitzenden der ITU nominierte, sagte man mir, an so
etwas solle ich nicht einmal denken, weil die Afrikaner das Internet nicht
beherrschen. Aber heute haben 57 Prozent der Afrikaner Mobilfunk und ich
bin davon überzeugt, dass das Ziel zu erreichen ist.“
Bedingung sei, dass die ländliche Bevölkerung am technischen Fortschritt
teilnehme. Dann, und wenn Afrika mit einer Stimme spreche, könne es die
globale Entwicklung des IT-Sektors in seinem eigenen Sinne beeinflussen.
Die ICT Indaba solle afrikanischen Regierungen helfen, Probleme zu
identifizieren und insbesondere Rückstände bei der Ausbildung
hochqualifizierter Arbeitskräfte schneller aufzuholen, sagte Südafrikas
Kommunikationsministerin Dina Pule. Wenn zum Beispiele Geräte wie
Set-Top-Boxen lokal hergestellt werden könnten, sei Afrika weniger von
anderen Erdteilen abhängig und nicht nur ein reiner Verbraucher von
Technologien, die andere für ihre eigenen Zwecke entwickelt haben.
11 Jun 2012
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