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# taz.de -- Hannelore Kraft auf dem 24. Medienforum: Bisschen glücklich, bissc…
> Der Auftritt von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war konkret: Auf
> dem Medienforum verteilte sie Bonbons für alle. Was für Stunk hätte
> sorgen können, ließ sie allerdings weg.
Bild: NRW-Ministerpräsidentin Kraft leuchtet auf dem Medienforum.
Am Ende waren alle fast ein bisschen glücklich: Was Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft (SPD) beim gestern in Köln gestarteten 24. Medienforum in
Sachen Medienpolitik von sich gab, fand Lob bei Verlegern wie bei den
öffentlich-Rechtlichen und privaten Sendern. Denn Kraft wurde konkret - und
zeigte, dass sie die Medien und ihre Politik, anders als diverse Vorgänger
im Medienmusterländle NRW, wirklich ernst zu nehmen gedenkt.
Dabei hatte Kraft auch artige Bonbönchen für alle mitgebracht: ARD und ZDF
dürfen sich auf eine NRW-Initiative auf Länderebene freuen, die den Ausbau
öffentlich-rechtlicher Telemedien im Netz unterstützen will. Die
„Sieben-Tage-Regel“ soll auf den Prüfstand, nach der Sendungen mit wenigen
Ausnahmen nur eine Woche nach Ausstrahlung im Netz abrufbar sein dürfen.
Das sei wohl eher „nicht zweckmäßig“, sagte Kraft, wobei die
öffentlich-rechtlichen natürlich auch Gegenleistungen zu erbringen haben:
Bei den Digitalkanälen von ARD und ZDF „muss die Konzentration kommen“, und
zwar auf weniger als bislang sechs. Gleichzeitig mahnte Kraft, den Streit
um die „Tageschau“-App doch bitte beizulegen und sich um die wirklich
wichtigen Dinge zu kümmern. Für die Privaten gab es Verständnis: RTL & Co.
„beschweren sich zu Recht über die zu hohe Regelungsdichte“, die
Landesmedienanstalt der Länder soll kommen, und demnächst dann auch endlich
der Werbe-Ausstieg von ARD und ZDF.
Über den können sich dann vielleicht auch die Zeitungsverlage freuen, denen
Kraft Unterstützung beim Leistungsschutzrecht zusicherte. „Wir können und
wollen uns die Alles-Umsonst-Mentalität nicht leisten“, sagte Kraft.
## „Vielfalt und Partizipation“
Und NRW macht sogar ein bisschen ernst: Eine Stiftung für „Vielfalt und
Partizipation“ wird gegründet, die vor allem bei der Lokalberichterstattung
weiterhelfen soll. „Keine Geschichte, die erzählt gehört, bleibt
ungeschrieben“, laute deren Ziel, sagt Kraft. Fördern werde die staatsferne
Organisation Aus- und Weiterbildung sowie Recherchen. Da schmolz auch den
ob solcher Avancen sonst stets skeptischen Verlegern das Herz: „Ich würde
mir nicht von jedem helfen lassen, aber von Frau Kraft kann man schon Hilfe
annehmen“, meinte Verlegerpräsident Helmut Heinen.
Allerdings hatte Kraft auch tunlichst weggelassen, was für Stunk hätte
sorgen können. Der Koalitionsvertrag, den sie gleich im Anschluss an ihren
Auftritt beim Medienforum unterschrieben ging, enthält auch das Ziel, die
Gremien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter zu stärken.
Möglicherweise sollen sie – erstmals in ihrer Geschichte – sogar eigene
Etats bekommen. So etwas wiederum hört man beim WDR dann doch nicht so
gerne.
18 Jun 2012
## AUTOREN
Steffen Grimberg
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