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# taz.de -- Glühbirnen-Satire bleibt verboten: Niemand heizt mit „Heatballs�…
> Aus Protest gegen das Glühbirnenverbot wollten zwei Ingenieure Glühbirnen
> als Mini-Heizungen verkaufen. Richter sind sich sicher: Niemand käme auf
> die Idee, damit zu heizen.
Bild: „Nicht zur Raumbeleuchtung“: Heatballs vor Gericht.
AACHEN dpa | Eine Satire-Aktion, bei der Glühbirnen als Heizlampen verkauft
werden, bleibt nach einem Urteil verboten. Die „Heatballs“-Aktion verstoße
gegen das Glühlampenverbot der EU, urteilte das Verwaltungsgericht Aachen
am Dienstag und bestätigte eine Verfügung der Bezirksregierung Köln.
Für Verbraucher seien Heatballs normale Glühlampen zum Leuchten und keine
Speziallampen zum Heizen. Zwei Ingenieure hatten aus Protest gegen das
europäische Verbot Glühbirnen als angebliche Heizlampen verkauft. Die
Bezirksregierung hatte ihnen das verboten. Gegen die Verfügung hatten die
Initiatoren geklagt (3 K 181/11).
Durch das Verbot werde die Kunstfreiheit nicht verletzt, meinte die Kammer.
Nach dem Urteil dürfen die beiden Aktivisten 40.000 in China produzierte
Glühbirnen mit dem Aufdruck „Heatball“ in Deutschland nicht verkaufen. Die
Kläger ließen offen, ob sie in Berufung gehen.
Kläger Siegfried Rotthäuser wertete die Aktion trotzdem als Erfolg. „Wir
haben Aufmerksamkeit erregt. Jetzt beschäftigen sich auch andere mit der
Kritik am Glühlampenverbot.“ So bezweifeln die Aktivisten etwa, dass man
mit der Verbannung der „kleinen, harmlosen“ Glühbirne das Weltklima retten
könne.
Mit ihrer Aktion spießten die Ingenieure Rotthäuser und Rudolf Hannot die
Definition von Lampe in der EU-Verordnung auf: als Gerät zur Erzeugung von
sichtbarem Licht. Tatsächlich erzeuge die Glühlampe aber zu 95 Prozent
Wärme. „Der Heatball ist wegen der geringen Lichtabgabe zu
Beleuchtungszwecken nicht geeignet“, steht in der Information für
Verbraucher. Der Heatball sei eine Speziallampe für Niedrigenergiehäuser.
Zur Demonstration hatten die Kläger einen selbstgebauten, mit Heatballs
betriebenen Radiator zur Verhandlung mitgebracht.
Der Heatball wird wohl nicht in der Versenkung verschwinden. Rotthäuser und
Hannot haben mittlerweile den Heatball 2.0 auf den Markt gebracht. Gegen
den Rohling, eine im Handel erhältliche Speziallampe von Philips, hatte die
Bezirksregierung Köln nach eigenen Angaben vor Gericht nichts einzuwenden.
Ob die Lampe auch zulässig ist, wenn Heatball draufsteht, prüfe jetzt das
nordrhein-westfälische Umweltministerium.
„Wir wollen keine Glühbirnen-Händler werden“, sagte Rotthäuser. Die Klä…
wollten die Möglichkeiten einer Speziallampe ausloten und die Behörden zu
einer klaren Positionierung zwingen. Der Streit um den Heatball habe sie
bisher rund 50.000 Euro gekostet.
19 Jun 2012
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Zwei Ingenieure aus dem Rheinland hatten versucht, mit "Heatballs" das
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Aachen.
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