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# taz.de -- Die Wahrheit: Fledermaus mit Fallschirm
> Muss Batman sterben? Die Australier werden es am Donnerstag erfahren. In
> Deutschland muss man eine Woche länger auf den Filmstart von „The Dark
> Knight Rises“ warten.
Muss Batman sterben? Die Australier werden es am Donnerstag erfahren. In
Deutschland muss man eine Woche länger auf den Filmstart von „The Dark
Knight Rises“ warten, den letzten Teil von Christopher Nolans
Batman-Trilogie. Hans Zimmers Soundtrack kann man bereits ab heute kaufen.
Einen Hinweis auf Batmans Art des Ablebens erhält man dadurch freilich
nicht.
Sollte Batman wirklich sterben, so wird er sicher nicht einen solch
lächerlichen Tod erleiden, wie ihm Physikstudenten der englischen
Universität von Leicester prophezeit haben. In einer wissenschaftlichen
Arbeit, die im Universitätsjournal unter dem Titel „Die Flugbahn eines
fallenden Batman“ erschienen ist, haben die angehenden Wissenschaftler
untersucht, ob der Batman-Umhang flugtauglich sei. Immerhin ist seine
Spanne rund halb so groß wie die der meisten Drachenflieger. Mit Hilfe
einer mathematischen Simulation wiesen die Studenten nach, dass Batman 350
Meter weit über Gotham City schweben könnte, würde er von einem 150 Meter
hohen Gebäude springen. Allerdings würde er ziemlich schnell eine
Geschwindigkeit von mehr als 110 Kilometern pro Stunde erreichen. Zum
Schluss wären es immer noch 80 Sachen – keine guten Voraussetzungen für ein
weiche Landung.
Für ihre albernen Bemühungen erhielten die Studenten Bestnoten. „Mit einem
Batman-Umhang zu fliegen, ist keine sichere Art zu reisen“, resümieren sie,
„es sei denn, man benutzte eine Methode, um die Geschwindigkeit rapide zu
verringern.“ Die Studenten empfehlen dem Fledermausmann, bei seinen
Ausflügen einen Fallschirm zu tragen.
Es ist kaum anzunehmen, dass Christopher Nolan dem Vorschlag im Interesse
wissenschaftlicher Korrektheit gefolgt ist. In den Comics der vergangenen
acht Jahrzehnte ist Bruce Wayne alias Batman bereits neunmal ums Leben
gekommen. In den meisten Fällen war er jedoch nur zeitweilig tot. 1952,
beim ersten Mal, hatte er sich vergiftet, um in den exklusiven Club der
fälschlich als tot Erklärten aufgenommen zu werden, weil er eine Reihe von
Morden unter ihnen aufklären wollte. Das nächste Mal ist er erst 20 Jahre
später gestorben. Aber sein geschrumpfter Kollege Atom nistete sich in
Batmans Hirn ein, so dass der tote Held seinen Mörder per Fernsteuerung zur
Strecke bringen konnte. Atoms Herumgehüpfe gab Batmans Hirn Starthilfe und
verschaffte dem Comic ein Happy End. Die folgenden sieben Tode waren eher
langweilig – außer in Frank Millers Film „The Dark Knight Returns“ aus d…
Jahr 1986, als ein stark gealterter Batman vorübergehend an einem
Herzinfarkt starb. Mal sehen, auf welche Art Nolan seinen von Christian
Bale gespielten Helden ins Gras beißen lässt.
Nach Batmans Tod könnten sich die Studenten anderen brennenden Fragen aus
der Welt der Comics widmen. Wie lange könnte sich etwa Spiderman mit
Saughandschuhen an einer Häuserwand festhalten? Welche Art von Spiralfedern
müsste Superman benutzen, um über ein Haus zu springen? Und könnte Donald
Duck an der Universität von Leicester promovieren?
16 Jul 2012
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
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