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# taz.de -- Kommentar zum Tierschutz: Tierschutz nur unter ferner liefen
> Der Fall der Stadtbären zeigt: In Berlin sind Tiere nicht viel wert.
Tierschutz steht nicht besonders weit oben auf der mentalen To-do-Liste des
Metropolenbewohners. Wozu auch? Es ist Berlin hier. Revier für Hipster,
Lohas und sonstige urbane Fauna, nicht für Hühner und Schafe. Dass das so
nicht stimmt, zeigt der gestern vorgelegte Bericht des
Tierschutzbeauftragten: Die Stadt ist voller Fell und Federn, und gerade
aufgeklärte Großstadtmenschen müssen sich fragen lassen, wie sie mit diesen
Lebewesen umgehen. Mit den Tauben, den Katzen und Hunden, den Zoo- und den
Zirkustieren.
Klaus Lüdcke, der scheidende Tierschutzbeauftragte, hat sein Ehrenamt mit
Leidenschaft ausgefüllt. Er hat die Anliegen von Bürgern und Verbänden
gegenüber der Verwaltung vertreten, mit allen nach Lösungen gesucht und oft
gefunden, etwa für die Dezimierung der Taubenbestände. Bleibt zu hoffen,
dass der SPD-CDU-Senat das von Rot-Rot geschaffene Amt ernst nimmt und für
angemessene Nachfolge sorgt. Das vakante Amt des Fahrradbeauftragten zeigt,
wie wenig selbstverständlich das ist.
## Grenzen des Ehrenamts
In einem prominenten Fall zeigt sich aber, dass der Einfluss des Ehrenamts
Grenzen hat und Berlins Verwaltungsstruktur nur bedingt „gute
Voraussetzungen“ für den Tierschutz bietet, wie es auf der Homepage des
Beauftragten heißt: Die beiden „Stadtbären“ im Zwinger am Märkischen Mus…
sitzen weiterhin in ihrem Freiluftknast. Der Bezirk Mitte lehnt den von
Lüdcke immer wieder geforderten Umzug in eine artgerechtere Umgebung ab,
vermutlich weil er sich einen touristischen Mehrwert von dieser
Zurschaustellung erwartet. Das ist peinlich und armselig. Der nächste
Tierschutzbeauftragte sollte die Causa „Maxi und Schnute“ ganz oben auf
seine To-do-Liste setzen.
9 Aug 2012
## AUTOREN
Claudius Prösser
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