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# taz.de -- Nach den Erdbeben im Iran: Hilfe nicht willkommen
> Die zwei Erdbeben im Iran haben mehr Opfer gefordert als zunächst
> angenommen. Schuld daran ist auch die schlechte medizinische Ausstattung.
> Hilfe aus den USA lehnt die Regierung ab.
Bild: Den Überlebenden bleibt nur die pure Verzweiflung.
TEHERAN dapd/dpa | Die Auswirkungen der beiden schweren Erdbeben im
Nordwesten Irans sind schlimmer als zunächst befürchtet. Mindestens 306
Menschen kamen ums Leben, mehr als 3.000 wurden verletzt, wie
Gesundheitsministerin Marsieh Wahid-Dastdscherdi am Montag in Teheran
mitteilte. Viele der Opfer seien in Krankenhäusern oder auf dem Weg dorthin
gestorben. 160.000 Menschen sind obdachlos. Zunächst war von 227 Toten und
1.400 Verletzten die Rede gewesen.
Innerhalb von elf Minuten hatten die beiden Beben am Samstag in der Provinz
Aserbaidschan die Städte Ahar und Varzeghan sowie mehr als 100 umliegende
Dörfer erschüttert. US-Geologen gaben die Stärke der Erdstöße mit 6,3 und
6,4 an. Der Iran gehört zu den geologisch unruhigsten Erdbebenzonen der
Welt.
Die Rettungsarbeiten seien inzwischen abgeschlossen, ergänzte die
Ministerin. Es seien keine weiteren Leichen unter den Trümmern zu bergen.
Die Versorgung der Opfer war besonders schwierig, weil es in der
Katastrophengegend selbst keine Krankenhäuser gibt. Die teils langen Wege
bis ins nächste Hospital überlebten viele Verletzten nicht. Helfer
kritisierten daher die ungenügende medizinische Versorgung in der Region.
Nach Angaben der Regierung hat der Wiederaufbau bereits begonnen. Präsident
Mahmud Ahmadinedschad habe dazu einen Sonderfonds bewilligt.
## Iran lehnt westliche Hilfe ab
Aus dem benachbarten Aserbaidschan hat ein Hilfskonvoi das betroffene
Gebiet erreicht. Drei Lastwagen überquerten am Sonntagabend den Grenzpunkt
Dschulfa, wie die amtliche aserbaidschanische Nachrichtenagentur Azertaq
berichtete. Die Fahrzeuge seien mit Notunterkünften, Decken und Trinkwasser
beladen. Durch die Erdbeben vom Samstag im Nordwesten des Iran sind
mindestens 306 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt worden.
Das international weitgehend isolierte Iran und Aserbaidschan pflegen als
Nachbarländer pragmatisch gute Beziehungen. Laut Azertaq soll in Kürze ein
zweiter Hilfskonvoi auf den Weg geschickt werden.
Die USA hatten ihre Unterstützung angeboten. „Das amerikanische Volk
spricht dem iranischen Volk sein zutiefst empfundenes Beileid aus“, hieß es
in einer schriftlichen Erklärung von Sprecher Jay Carney. „Unsere Gedanken
gelten den Angehörigen jener, die ihr Leben verloren haben, und wir
wünschen den Verletzten eine rasche Genesung. Wir stehen bereit, in dieser
schwierigen Zeit Hilfe zu leisten.“
Teheran lehnte dieses Hilfsangebot und das aus etlichen anderen Ländern
aber ab.
13 Aug 2012
## TAGS
Schwerpunkt Iran
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