# taz.de -- Ugandische Truppen in Somalia: Militärhubschrauber verschollen | |
> Auf dem Weg zu ihrer Mission in Somalia sind drei ugandische | |
> Kampfhubschrauber verschwunden. Sie sollen in der Nähe des Mount Kenya | |
> verunglückt sein. | |
Bild: Ugandische Soldaten trainieren für die Friedensmission in Somalia. | |
NAIROBI afp/taz | Drei Hubschrauber, mit denen das ugandische Militär sein | |
Kontingent in der Eingreiftruppe der Afrikanischen Union in Somalia | |
(Amisom) verstärken wollte, sind auf dem Luftweg über Kenia verschollen. | |
Einer wurde am Montag in unwegsamem Gelände auf dem Mount Kenya gefunden; | |
die anderen beiden wurden am Nachmittag noch gesucht, sagte Ugandas | |
Armeesprecher Felix Kulaigye am Montag nachmittag auf einer Pressekonferenz | |
in der Hauptstadt Kampala. | |
Insgesamt hatte Uganda vier Militärhubschrauber nach Somalia geschickt – | |
einen Transporthubschrauber des Typs Mi-17 und drei Kampfhubschrauber des | |
Typs Mi-24. Sie hoben am Sonntag aus Soroti im Osten Ugandas ab. Sie | |
tankten erst im westkenianischen Eldoret, dann auf der kenianischen | |
Militärbasis Nanyuki. Um 18h03 (Ortszeit) hätten sie in der ostkenianischen | |
Stadt Garissa landen sollen, zum letzten Auftanken vor dem Weiterflug nach | |
Somalia. | |
Aber nur der Transporthubschrauber landete in Garissa. Von den anderen | |
fehlte jede Spur. | |
Einer der drei Kampfhubschrauber funkte schließlich zwischen 19 und 20 Uhr | |
vom Mount Kenya SOS. Dieser Hubschrauber sei in den Bergen wiedergefunden | |
worden, Pilot und Besatzung - insgesamt fünf Mann - seien wohlauf, so | |
Ugandas Armeesprecher Kulaigye. Die anderen beiden mit insgesamt zehn | |
Insassen würden noch gesucht. | |
Kenias Armeesprecher Bogita Ongeri hingegen sagte, mit dem | |
Kampfhubschrauber seien sieben Mann Besatzung gefunden worden, davon einer | |
leicht verletzt. Die Wetterbedingungen seien sehr schlecht und hätten die | |
Lokalisierung und Bergung erschwert, fügte er hinzu. | |
## Unwegsames Gelände | |
Der Mount Kenya ist mit 5199 Metern der höchste Berg Kenias und der | |
zweithöchste Afrikas hinter dem Kilimanjaro. Er enthält mehrere kleine | |
Gletscher und ist von dichtem Wald bedeckt. | |
Ende 2007 war über dem Berg ein Hubschrauber der kenianischen | |
Naturschutzbehörde KWS (Kenyan Wildlife Service) abgestürzt. Der Pilot | |
berichtete später, es habe acht Tage gedauert, bis man ihn fand. Ein | |
Rettungsflug habe sich mehrfach über ihn befunden, aber er konnte sich | |
wegen der dichten Vegetation nicht bemerkbar machen. | |
## Gefährliche Hubschrauberflüge | |
Hubschrauber stürzen in der Region auch anderswo ab, zuweilen mit | |
prominenter Besetzung. Im Juni 2012 waren Kenias Innenminister George | |
Saitoti, Kandidat zur Präsidentschaftswahl 2013, und sein Stellvertreter | |
Orwa Ojode im Absturz eines Polizeihubschraubers nahe der Hauptstadt | |
Nairobi ums Leben gekommen. Im Juli 2005 starb John Garang, langjähriger | |
Führer der südsudanesischen Guerillabewegung SPLA (Sudanesische | |
Volksbefreiungsarmee) und damals designierter Führer des heute unabhängigen | |
Südsudan, im Absturz seines Hubschraubers auf dem Rückweg aus Uganda in | |
schlechtem Wetter. | |
Uganda hatte am 8. August die Entsendung von Kampfhubschraubern nach | |
Somalia angekündigt. Das 6.500 Mann starke ugandische Amisom-Kontingent ist | |
das größte der afrikanischen Eingreiftruppe, die in Unterstützung der | |
somalischen Übergangsregierung die islamistischen Shabaab-Milizen bekämpft. | |
Es sollte die erste ugandische Hubschrauberentsendung nach Somalia sein. | |
Sie war Teil der im Februar beschlossenen Verstärkung der Amisom, mit einer | |
Vergrößerung der Truppe von 12.000 auf bis zu 17.731 Mann und mehr | |
militärischen Möglichkeiten, um die jüngsten Erfolge im Kampf gegen die | |
Shabaab-Milizen zu konsolidieren. | |
13 Aug 2012 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |