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# taz.de -- Kommentar McAllister-Interview: Kontrollieren, nicht dienen
> Presse muss die Mächtigen kontrollieren. Ihnen zu Diensten sind schon
> genügend andere.
Bild: Mann aus Bad Bederkesa: So will Ministerpräsident McAllister gesehen wer…
Natürlich ist es dummerhaft, was die niedersächsische CDU da veranstaltet
hat. Das Interview mit Parteichef und Ministerpräsident David McAllister,
welches die Pressestelle des Landesverbandes selbst geführt und den
Blättern im Lande zum Abdruck angeboten hat, ist ein Verstoß gegen alle
Grundsätze dessen, was seriösen Journalismus ausmacht.
Dass Politiker und sonstige Interessengruppen versuchen, Medien in ihrem
Sinne zu beeinflussen, ist Alltag. Ebenso alltäglich aber muss es sein,
diese Versuche im Sinne unabhängiger Berichterstattung abzuwehren. Bei
vielen bunten Zeitschriften, die nur gegründet wurden, um Werbung ein
positives Umfeld anzubieten, gelten diese Prinzipien von vornherein nicht,
erst recht bei Anzeigenblättern.
Eben solche Druckerzeugnisse – und mehr noch die Flut angeblich
journalistischer Formate im TV – haben mancherorts den Eindruck entstehen
lassen, Journalismus sei käuflich. Und man ja ruhig mal versuchen könne,
ein PR-Interview unterzujubeln. Dahinter steht ein Bild vom Journalisten
als ehrlosem Gesindel, das sich für alles hergibt.
Immer wieder aufzufrischen sind deshalb Grundsätze wie „dabei sein, aber
nicht dazu gehören“, die den Spagat zwischen Vertrautheit und
Unabhängigkeit beschreiben, den ernsthafte Journalisten beherrschen müssen.
Presse muss die Mächtigen kontrollieren. Ihnen zu Diensten sind schon
genügend andere.
13 Aug 2012
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## ARTIKEL ZUM THEMA
PR-Aktion der CDU: McAllister wie er sich mag
Das Nachrichtenportal „Celle heute“ veröffentlicht ein Interview mit
Ministerpräsident David McAllister – verfasst von der CDU-Pressestelle in
Niedersachsen.
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