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# taz.de -- TV-Serien „2 Broke Girls“ und „Suburgatory“: Kellnern für …
> Eine verarmte Reiche kellnert in einem Diner. Ein Vater flieht mit seiner
> Tochter in die Vorstadt, um sie vor Sex zu schützen. Neue Frauen erobern
> die Prime-Time im TV.
Bild: Einmal Sexwitze und eine Cola bitte: Die „2 Broke Girls“ in ihrem Din…
Tina Fey, Amy Poehler und Whitney Cummings: Das sind derzeit die lustigsten
Frauen im amerikanischen Fernsehen. Serien mit weiblichen Hauptdarstellern
und von Frauen geschrieben oder erfunden, beherrschen den amerikanischen
Comedymarkt. Vor allem Cummings scheint sich durchgesetzt zu haben. Von der
29-Jährigen liefen gleich zwei Serien parallel, auf dem drittgrößten
US-TV-Netzwerk NBC „Whitney“ und auf CBS „2 Broke Girls“.
Cummings erfand gemeinsam mit Michael Patrick King, dem Mann hinter „Sex
and the City“, „2 Broke Girls“, das ab morgen immer dienstags auf ProSieb…
läuft. Die Geschichte ist schnell erzählt: Die ruppige Max lebt in
Brooklyn, finanziert sich mit zwei Jobs – und lebt trotzdem am
Existenzminimum. In dem Diner, in dem sie arbeitet, wurde eine neue
Kellnerin eingestellt.
Caroline stammt aus der reichsten Familie New Yorks. Über Nacht verliert
sie ihr ganzes Vermögen. Und dann kommt es, wie es kommen muss. Die Frauen
sind vollkommen unterschiedlich, können sich nicht leiden, dann aber doch,
und am Ende haben sie einen gemeinsamen Plan: Sie sparen das Trinkgeld für
ihr einen eigenen Cupcake-Laden, was natürlich schwieriger ist als gedacht.
Denn „2 Broke Girls“ ist eine der Comedyserien, die – wenn man es so sagen
will – den „Zeitgeist“ einfangen: Hipster-Bashing, popkulturelle Referenz…
und Sexwitze sind die Zutaten der Serie. Vor allem aber lebt sie von den
zwei Hauptdarstellerin.
Kat Dennings und Beth Behrs sind beide relativ neu im Fernsehgeschäft.
Zwischen ihnen stimmt die Chemie. Die Witze sind schnell, jeder Blick
sitzt. Ihnen ist es zu verdanken, dass „2 Broke Girls“ nicht komplett in
billigen Klischeehumor abdriftet – trotz der wiederkehrende Witze über
Sperma, Schwänze und Analverkehr.
Cummings und Kings Serie erschöpft sich allerdings nach einer Weile. Die
Charaktere bleiben an der Oberfläche, überraschen nicht mehr und entwickeln
sich in der ersten Staffel nicht weiter. Die Spannung der beiden Figuren
trägt nicht die gesamten 24 Folgen – und die neu auftauchenden Charaktere
ändern daran leider auch nichts.
## Sexflucht in die Vorstadt
Auch die zweite amerikanische Serie, die einen Tag später auf ProSieben
anläuft, kratzt an der Oberfläche. „Suburgatory“ von Emily Kapnek ist die
TV-Antwort auf die „Frauen von Stepford“. Wieder ist der Plot recht
einfach: Tessa, ein Teenager aus New York City, zieht mit ihrem Vater in
die Vorstadt, weil er in ihrem Zimmer Kondome gefunden hat und nun hofft,
dass die Tochter in ihrem neuen Umfeld von Sex verschont wird. Doch die
Vorstadt ist das Zentrum blondierter, gebotoxter und busenimplantierter
Mütter, die alle Red Bull – natürlich zuckerfrei – trinken.
ProSieben setzt am Dienstag ganz auf Comedy und so ist „2 Broke Girls“
eingebettet zwischen anderen Sitcoms – „Two and a Half Men“ und „The Big
Bang Theory“. „Suburgatory“ hat es zwischen der Dramedy-Serie „Desperate
Housewives“ und der Lach-Show „TV Total“ schwerer im Flow.
Was „Suburgatory“ und „2 Broke Girls“ noch gemeinsam haben: Beide Serien
leben von ihren Schauspielern. Jeremy Sisto, bekannt aus der Bestatterserie
„Six Feet Under“, spielt den Vater in „Suburgatory“ bravourös. Doch den
Spagat zwischen Sarkasmus und Teenagerwitz schafft er nicht. Beide
Comedyformate sind unterhaltsam, doch die Verweildauer ist kurz.
Und auch formal wirken beide Serien fast schon anachronistisch.
„Suburgatory“ spielt noch ein wenig mit Rückblenden und Stimmen aus dem
Off. Bei „2 Broke Girls“ hingegen ist die Erzählweise streng linear und die
Witze erscheinen bekannt. Schade eigentlich, denn Whitney Cummings kann es
besser, was sie in ihrer eigenen Serie „Whitney“ (in der sie die Hauptrolle
spielt) beweist.
28 Aug 2012
## AUTOREN
Enrico Ippolito
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