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# taz.de -- Werbung wird leiser: Endlich Ruhe beim Fußball
> Mit dem IFA-Start wird Fernsehwerbung erträglicher. Der Vorschlag kommt
> vom Dachverband der öffentlich-rechtlichen Sender.
Bild: Nicht alle stört Werbung.
BERLIN taz | Wer am lautesten schreit, hat nicht unbedingt Recht, lautet
ein weiser Volksspruch. Im Fernsehen aber funktioniert das anders – und wer
wüsste das besser für sich zu nutzen als die Werbung?
Jedes Mal, wenn der Abendkrimi an der spannendsten Stelle jäh durch
martialisches Lärmen unterbrochen wird, geht’s ans Eingemachte: „So muss
Technik“, donnert da ein roboterartiges Gebilde dem soeben noch
tiefenentspannten Sofagammler ins Gesicht, oder ihn durchfährt ein
gellender Schrei irgendeiner Frau, die gerade den Postboten mit dem
Schuhpaket unterm Arm empfängt.
Jetzt aber soll damit Schluss sein, denn pünktlich zum Start der
Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin strahlen ab heute alle
Sender ihre Programme in einer „harmonisierten“ Lautstärke aus. Grund ist
eine EU-Richtlinie nach dem Vorschlag des Dachverbands der
öffentlich-rechtlichen Sender (European Broadcasting Union, kurz EBU).
Schon vor vielen Monaten hatte die EBU mit ihrer Empfehlung unter dem
schlichten Titel „R 128“ dem Brüllwettbewerb den Kampf angesagt.
Bisher galt ein Spitzenpegel als Norm. Das bedeutete, dass zwar ein
bestimmter Pegel nicht überschritten werden durfte, dafür blieb er aber
besonders in den Werbespots ständig am Anschlag.
Jetzt soll die Lösung „Lautheits-Normalisierung“ heißen. Die neue Norm
schlägt ebenfalls eine maximale Lautstärke vor, die sich aber über die
ganze Laufzeit des Beitrags, sei es Film, Doku, Trailer oder Werbespot
bezieht. So soll vor allem die akustische Dynamik anstelle des monotonen
Dauerlärms treten: Lautes darf lauter werden, Leises leise sein. So kann
ein zwischendurch auch mal ruhiges Konzert im Fernsehen weiter lärmen, die
Werbung aber darf nicht 15 Sekunden durchplärren. So muss Technik.
1 Sep 2012
## AUTOREN
Barbara Opitz
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