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# taz.de -- Sektengründer gestorben: Mun trifft den wahren Tod
> Mit Massenhochzeiten und legendärem Geschäftsinn wurde er berühmt. Jetzt
> ist der umstrittene Sektengründer San Myung Mun im Alter von 92 Jahren
> gestorben.
Bild: War auch ohne entsprechende Brille rosarot: Die Welt des Sektengründers …
WASHINGTON/SEOUL dpa | Der koreanische Sektenführer San Myung Mun ist tot.
Das berichtete die von Mun gegründete Washington Times am Sonntag. Der
selbst ernannte Messias und Gründer der Vereinigungskirche, die vielen als
„Mun-Sekte“ bekannt ist, erlag nach Berichten von südkoreanischen
Kirchenführern den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde 92 Jahre alt.
Mun sei um 2.00 Uhr morgens (Ortszeit) im Kreise seiner Familie, Freunde
und Anhänger in seiner Heimat Südkorea gestorben, so das Blatt. Am
vergangenen Dienstag war er dort auf eine Intensivstation verlegt worden.
Sein Zustand sei kritisch gewesen.
Zu seinen Lebzeiten war San Myung Mun genauso stark umstritten wie er von
seinen Anhängern bewundert wurde. Von diesen ließ er sich als „Wahrer “
huldigen – seine Familie als die „Wahre Familie“.
## Kommunistenfresser und Republikaner
Für seine Kritiker war er ein Verführer, der es über seine religiösen
Aktivitäten hinaus dank eines ausgeprägten Geschäftssinns und einer
ergebenen Gefolgschaft zum Milliardär gebracht hatte. Furore machte er mit
seinen spektakulären Massenhochzeiten. Bei den sogenannten Blessings
(Segnungen) erteilte er in Stadien und per Satellit Tausenden Paaren rund
um den Globus seinen Segen.
Mun war ein erklärter Gegner des Kommunismus und Unterstützer der
Republikaner in den USA, wo er sich lange aufhielt. Er und andere
Mitglieder der Vereinigungskirche hatten die Washington Times 1982 als
konservative Alternative zur Washington Post gegründet.
„Worte können meine Gefühle nicht ausdrücken“, so der Präsident der
Zeitung, Thomas McDevitt. „Er (Mun) glaubte an die Notwendigkeit einer
kräftigen, freien Presse, um akkurate Information und moralische Werte an
die Menschen in einer freien Welt zu vermitteln.“
In der Bundesrepublik gab es von 1995 bis 2006 ein Einreiseverbot des
deutschen Bundesinnenministeriums für Mun und seine Frau. Die
Vereinigungsbewegung gehöre zu den Jugendsekten und Psychogruppen, deren
Aktivitäten junge Menschen gefährden könnten, so die Begründung. Das
Verfassungsgericht kippte diese Entscheidung im November 2006.
3 Sep 2012
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