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# taz.de -- Frank Berno Timm über die Occupy-Räumung in Kiel: Unklug und fant…
> Kiels Bürgermeister Peter Todeskino hätte vernünftiger gehandelt, wenn er
> dem notwendigen Protest gegen einseitige EU-Krisenpolitik Raum gegeben
> hätte.
Bild: Am Ende kommen die Entsorger: Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe r…
Nun hat der grüne Kieler Bürgermeister Peter Todeskino trotz aller Kritik
die Räumung des Occupy-Camps am Lorentzendamm durchgesetzt. Das ist eine
unkluge und ziemlich fantasielose Entscheidung. Vernünftig wäre gewesen,
dem notwendigen Protest gegen die einseitige EU-Krisenpolitik Raum zu
geben: Man kann, wenn denn wirklich rechtliche Hindernisse bestehen, diese
auch aus dem Weg schaffen. Aber man muss das wollen.
Manche haben gerätselt, nicht zuletzt in Todeskinos eigener Partei, was der
eigentliche Grund dafür war, das Camp zu beenden. Die beiden Feuer, von
denen die Rede war, riechen zu sehr nach vorgeschobenem Argument. Geht es
nur um eine, dann allerdings armselige, Machtdemonstration? Fehlt am Ende
die Bereitschaft, sich gedanklich mit Alternativen zum politischen
Mainstream auseinanderzusetzen? Dann wäre Occupy um so notwendiger, auch
und gerade in Kiel.
Fest steht: Protest, den unsere Demokratie so notwendig hat wie Menschen
Essen und Trinken, ist nie brav. Er hält sich umso weniger an Regeln, je
weniger er gehört wird. Er ist laut, bunt und manchmal heftig. Occupy Kiel
war bunt, durchaus ernsthaft und übrigens durchaus empathisch. Zu allem
Überfluss hat Peter Todeskino seiner eigenen Partei nicht unbedingt einen
Gefallen getan: Schließlich wird im Herbst in Kiel ein neues Stadtoberhaupt
gewählt. Und es gibt einen grünen Kandidaten.
5 Sep 2012
## AUTOREN
Frank Berno Timm
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