# taz.de -- Exzellenzwettbewerbs: Nicht mehr ganz so exzellent | |
> Die Eliteunis erhalten weniger Geld als erhofft. Für Dresden bedeutet das | |
> eine Kürzung von 21 Prozent. Die Uni Freiburg hingegen setzt auf ihr | |
> Bundesland. | |
Bild: Roboter aus der TU Dresden. | |
An den elf deutschen Universitäten, die sich seit Juni 2012 mit dem | |
Exzellenz-Titel schmücken können, weiß man es intern schon seit Juli. Jetzt | |
ist es durch eine Mitteilung des Dresdner Rektors Hans Müller-Steinhagen an | |
seine TU-Angehörigen auch offiziell: | |
Wenn Anfang November die ersten Bundesfördermittel fließen, wird bei den | |
einzelnen Projekten weniger ankommen als erhofft. Den mit 2,7 Milliarden | |
Euro für die kommenden fünf Jahre gefüllten Topf der zweiten | |
Exzellenz-Runde müssen sich schlichtweg mehr bewilligte Anträge teilen als | |
erwartet. | |
Für Dresden, das nach langem Anlauf als erste ostdeutsche Universität in | |
den Kreis der Erlauchten aufstieg, bedeutet dies eine durchschnittliche | |
Kürzung von 21 Prozent. Statt der beantragten 172 Millionen Euro für den | |
Förderzeitraum werden für das Zukunftskonzept, zwei Exzellenzcluster und | |
eine Graduiertenschule nur etwa 135 Millionen fließen. Allein für das | |
Zukunftskonzept sind das immerhin noch 60 Millionen Euro. | |
Genau genommen handelt es sich nicht um eine Kürzung. In der | |
Forschungsförderung ist es – so wie in anderen Bereichen – üblich, dass d… | |
tatsächlichen Summen unter den beantragten bleiben. „Wir haben uns nicht | |
verrechnet“, betont Sprecher Marco Finetti von der Deutschen | |
Forschungsgemeinschaft (DFG). | |
In dieser zweiten Exzellenzrunde blieb allerdings die Anzahl der zu | |
fördernden Anträge von Anfang an offen. Dass nun teilweise deutlich weniger | |
Geld ankommt, liegt an der hohen Zahl hervorragender Anträge: Von 143 kamen | |
99 durch. | |
Die Tücken des Exzellenzwettbewerbs zeigen sich derweil auch an anderen | |
Stellen. An der Uni Freiburg wurde seit 2007 das Freiburg Institute for | |
Advanced Studies und ähnliche Vorhaben mit 11 bis 12 Millionen Euro pro | |
Jahr aus dem Exzellenztopf gefördert. An dem Kolleg forschen internationale | |
Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaftler. In diesem Jahr verwehrten | |
die Gutachter Freiburg den Zuschlag. Die Förderung läuft im Oktober aus. | |
Nun hofft die Uni darauf, dass das Land Baden-Württemberg das Institut in | |
abgespeckter Form weiter finanziert. Die Gespräche hätten aber noch nicht | |
stattgefunden, sagte eine Hochschulsprecherin. | |
Solche Probleme könnten gelöst werden, wenn das Kooperationsverbot | |
gelockert wird: Geht es nach Bundesforschungsministerin Annette Schavan, | |
soll der Bund ausgewählte Hochschulinstitute künftig dauerhaft | |
mitfinanzieren können. | |
22 Sep 2012 | |
## AUTOREN | |
M. Bartsch | |
B. Kramer | |
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