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# taz.de -- Die taz bei „The Voice of Germany“: Den Schweinehund überwinden
> Der taz-Mitarbeiter Luca Sportiello singt bei „The Voice of Germany“ mit.
> Wie erlebt ein ausgebildeter Jazz-Sänger den Musikzirkus in der
> Sat.1-Show?
Bild: Die ganz ganz große Bühne?
BERLIN taz | 1987 schrieb Suzanne Vega mit ihrem Popsong „My name is Luca“
den Namen Luca fest in die Musikgeschichte ein. Damals war Luca Sportiello
11 Jahre und glücklicherweise kein Missbrauchsopfer, wie das Mädchen Luca
in Vegas traurigem Song. Und doch werden einige in Luca Sportiello ein
Opfer sehen wollen. Der taz-Mitarbeiter ist ab heute bei einer Castingshow
zu hören, einem Genre, das gerne unter dem Generalverdacht steht, Talente
zu missbrauchen.
Dabei ist Luca ein ausgebildeter Jazz- und Popularmusiksänger und auch ein
nachdenklicher Mensch. Im Sommer 2009 kam er von Mannheim nach Berlin und
arbeitet seitdem im taz-Café. Seinen Umzug nach Berlin begreift er als
Versuch, unschöne Erinnerungen loszulassen.
In seinem früheren Leben stand Luca drei Jahre lang mit Xavier Naidoo auf
der Bühne, als Backgroundsänger, sang mit ihm das Duett „Oh my Lady“, war
bei Auftritten bei „Wetten, dass ..?“, der Echo-Verleihung oder MTV
unplugged dabei. Das war zwischen 2005 und 2008, Luca war mittendrin, er
glaubte an seinen Erfolg. Doch Luca unterschätzte die Schnelllebigkeit des
Geschäfts. Die Solokarriere blieb aus, der Sänger glitt aus dem Fokus
seiner Wegbereiter.
## Duett mit Xavier Naidoo
Heute beschränkt sich sein musikalisches Schaffen auf die Arbeit an einer
Berliner Grundschule. Hier macht er nachmittags mit Kindern Musik, singt
und baut Instrumente. Der Bezug zu seiner eigenen Musik ist ihm dabei im
Laufe der Jahre abhandengekommen. Hürden zu überwinden und sich auf das
einzulassen, was einem Freude bereitet, bedarf Selbstvertrauen und
Leidenschaft. Den inneren Schweinehund überwinden, das ist nicht immer
leicht.Und genau daran schien es bei dem 35-Jährigen bis vor kurzem zu
hapern. Nun stellt er sich der Öffentlichkeit und sich selbst.
In „The Voice of Germany“ trifft Luca wieder auf seinen ehemaligen Chef.
Xavier Naidoo ist eines der Jurymitglieder neben Nena, Rae Garvey und Boss
Hoss.
Sicherlich reizt Luca der mögliche Weg in die Bekanntheit. „Ich selbst
dachte nicht, in ein solches Format zu passen.“ sagt der Sänger. Bis die
erste Staffel von „The Voice of Germany“ ausgestrahlt wurde und alte
Bekannte das mediale Trittbrett für sich zu nutzen wussten. Auch die, die
nicht gewannen, bekamen Verträge, wurden zu Aufnahmen eingeladen und
standen auf Konzertbühnen. Doch es gab auch jene, die nicht mehr eingeladen
wurden, um die Werbetrommel für die neue Staffel zu rühren.
## Nicht immer fair
Luca ist vorsichtig geworden. Auch wenn die Künstler scheinbar im
Mittelpunkt des Geschehens stehen, ist auch „The Voice of Germany“ ein
TV-Produkt. Wie die Kandidaten von den Machern der Show letztendlich
wirklich in Szene gesetzt werden, kann man im Vorfeld nie wissen. Die
Gefahr, auf den 90 Sekunden langen Auftritt reduziert und in den Medien
oder Internetforen auseinandergenommen zu werden, besteht immer.
Hier geht nicht immer um eine „faire Chance“, sondern ums Geschäft. Und
Geschäfte machen gehört zum Alltag derer, die von Musik leben wollen. Luca
Sportiello hat daher das Für und Wider abgewogen, bis irgendwann klar war:
„Probier es doch, bevor du dich irgendwann ärgerst, es nicht einmal
versucht zu haben.“ Wieder auf der Bühne zu stehen, zu verstehen, ob es
noch Freude bereitet, ist ein wichtiger Schritt. Und auch wenn Luca das
Ergebnis seines Auftritts noch nicht verraten darf, so verrät er doch eins:
Es bereitet ihm Spaß!
„The Voice of Germany“, Freitag, 26.10.2012, 20.15 Uhr, Sat.1
Und [1][hier der Link zu seinem Auftritt]
26 Oct 2012
## LINKS
[1] http://www.the-voice-of-germany.de/video/clip/1996289-luca-sportiello-black…
## AUTOREN
Meike Jansen
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