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# taz.de -- Das Theater der Woche: Von Füchsen und anderen Tieren
> In dieser Woche startet das HAU mit neuer Intendantin in die
> Post-Lilienthal-Saison. Was darf man erwarten?
Bild: Die neuen Intendantin des HAU: Annemie Vanackere.
Wer durch die Berliner Feuilletons blättert, stößt dieser Tage auf große
Interviews oder Texte, die mit wilden Tieren bebildert sind. Panther, Bären
oder Füchse sind darunter, und sie erscheinen meist im Verbund mit der
Abbildung einer sehr filigran wirkenden Frau mit dunklen Locken und
entschlossenem Blick. „The Beauty and The Beast“ denkt man fast
zwangläufig, während man Sätze liest wie „Überforderung ist nicht die
allein selig machende Arbeitsweise“.
Überforderung, das war der Kampfbegriff von Matthias Lilienthal, der bis
zum Sommer das Berliner Theaterkombinat HAU geleitet hat. „The Beauty“, das
ist Annemie Vanackere, die neue HAU-Intendantin. Doch wer ist „The Beast“,
besser: Wer sind die wilden Tiere? Die Kunst? Die Künstler? Die Zuschauer
vielleicht? Oder am Ende gar der Blick des HAU, der wild auf die Phänomene
der Gegenwart gerichtet ist?
Was immer der Grafiker Jürgen Fehrmann, der das eindringliche Corporate
Design des postlilienthal’schen HAU erdachte, hier gemeint haben mag: ab
heute, 1. November, kann sich jeder selbst eine Antwort geben. Mit dem
Start des neuen HAU: Es beginnt um 20 Uhr mit der gefeierten Produktion
„Disabled Theater“ (HAU 1), die der französische Choreograf Jérôme Bel m…
dem Zürcher Theater Hora und seinem aus geistig behinderten Schauspielern
zusammengesetzen Ensemble erarbeitet hat. Parallel dazu zeigt die
niederländisch-belgische Formation Wunderbaum ihr Spektakel „Visions out of
Nothing“ (HAU 2). Und um 22 Uhr im HAU 3 die niederländische Truppe
Schwalbe ihr Stück „Schwalbe spielt falsch“.
Wer nichts verpassen will, sollte sich spätestens um 19 Uhr eingefunden
haben. Dann fängt bereits das umfängliche Rahmenprogramm an, zu dem Truppen
und Künstler wie Gob Squad oder das Nature Theater of Oklahoma
Performances, Filme oder Musik beigesteuert haben: Programm
[1][www.hebbel-am-ufer.de].
Und was geschieht sonst noch? Am Rosa-Luxemburg-Platz kommt am Freitag um
19 Uhr ein neuer Castorf heraus. „Die Wirtin“ (Volksbühne, Premiere 2. 11.)
heißt der Abend, der seinen Stoff unter anderem aus einer gleichnamigen
Erzählung von Dostojewski bezieht.
Im Deutschen Theater treffen am Freitag um 19.30 Uhr zwei
Jahrhundertaktricen aufeinander: Die große Schauspielerin Inge Keller (im
nächsten Jahr wird sie 90) spielt den Monolog „Tilla“ (Premiere 2. 11.),
den Christoph Hein über die legendäre Schauspielerin Tilla Durieux
geschrieben hat, die einst einer ganzen Epoche den Kopf verdrehte.
31 Oct 2012
## LINKS
[1] http://www.hebbel-am-ufer.de
## AUTOREN
Esther Slevogt
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