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# taz.de -- Kommentar tolerantes Wilhelmshaven: Die NPD frohlockt
> Von einem „bunten Herbst“ und einer schwammigen Haltung gegen
> „Extremismus jeder Art“ profitiert in Wilhelmshaven niemand – außer der
> NPD.
Bild: Keine Antwort mehr vom Organisator: Stadtchronist Wolf-Dietrich Hufenbach…
Vor drei Wochen erst hat sich Thüringens schwarz-rote Landesregierung von
ihrer schwammigen Haltung „gegen Extremismus jeder Art“ verabschiedet: Aus
ihrem „Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ sollen
die Bereiche Linksextremismus und islamistischer Extremismus verschwinden.
Wilhelmshaven sollte sich ein Beispiel daran nehmen.
Denn in der Stadt am Jadebusen sieht es nicht anders aus als in Thüringen:
Linksextremismus und Islamismus treten hier wie dort schlicht nicht in
Erscheinung. Dafür könnte in Wilhelmshaven nun der Rechtsextremismus
gestärkt werden: Die örtliche NPD frohlockt darüber, dass das verhasste
Netzwerk gegen Rechts aus dem „bunten Herbst“ ausgestiegen ist. Damit macht
sich die rechtsextreme Partei das städtische Extremismus-Wischiwaschi für
ihre ganz eigenen Zwecke zunutze.
Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner (CDU) ist nicht bloß
Marinereservist, sondern auch in diversen schlagenden Verbindungen wie den
Corps Palatia-Guestphalia oder Hannovera Göttingen aktiv. Und er steht im
Ruf, am äußeren rechten Rand der CDU zu balancieren. Dass er den Ausstieg
des Netzwerks gegen Rechts genauso in Kauf nimmt wie die Reaktion der NPD,
trägt nicht dazu bei, diesen Eindruck zu zerstreuen. So wenig wie die
Tatsache, dass Unbequemes bei Wilhelmshavens „buntem Herbst“ offenbar
unerwünscht ist.
8 Nov 2012
## AUTOREN
Simone Schnase
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Aktionswoche gegen "Extremismus": Applaus sogar von Neonazis
Der "Bunte Herbst" in Wilhelmshaven richtet sich so diffus gegen jeden
Extremismus, dass das örtliche "Netzwerk gegen Rechts" nichts mehr damit zu
tun haben will. Das wiederum freut die NPD.
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