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# taz.de -- Israel-Palästina-Konflikt: Der Krieg eskaliert
> Zehn Tote in Gaza, Luftalarm in Tel Aviv: Israels Premier Netanjahu droht
> mit einer Ausweitung der Kämpfe. Eine Bodenoffensive wird nicht
> ausgeschlossen.
Bild: Mobilisiertes Militär: Isarelische Panzer werden nahe des Gaza-Streifens…
JERUSALEM taz | Der Krieg zwischen Israel und der Hamas fordert weiter Tote
und Verletzte. Statt einer Beruhigung der Kämpfe scheinen beide Seiten ihre
Angriffe noch zu forcieren. Zehn Menschen starben laut palästinensischen
Berichten am Sonntag bei Luftangriffen im Gazastreifen, darunter auch
Kinder und Frauen.
Zu den Opfern zählt auch der Chef des Hamas-Raketenprogramms Yahyia Byya,
der von der Luftwaffe gezielt getötet wurde. Israel hält Byya für den
Raketenbeschuss verantwortlich. Das Gesundheitsministerium in Gaza sprach
von bislang insgesamt 60 Todesopfern, knapp die Hälfte davon seien
Zivilisten. In Israel starben bislang drei Menschen.
In der israelischen Stadt Ofakim wurden am Nachmittag vier Menschen
verletzt, einer davon schwer. Landesweit trugen in Israel am Sonntag zehn
Menschen Verletzungen davon. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte
im Verlauf der sonntäglichen Regierungssitzung seine Bereitschaft, die
Operation im Gazastreifen „entscheidend zu intensivieren“.
16.000 Reservisten warten derzeit auf ihren Einsatz im Gazastreifen. Nach
einem Treffen mit dem französischen Außenminister Laurent Fabius sagte
Netanjahu zu einer möglichen Waffenruhe: „Erst mal müssen die
Raketenangriffe aufhören, und dann können wir über den Rest reden.“
## Die meisten Raketen werden abgefangen
Auch in Tel Aviv gingen gestern erneut die Sirenen los. Die meisten Raketen
werden inzwischen von dem Raketenabwehrsystem „Eisenkuppel“ abgefangen.
Auch der Großraum Tel Avivs wird seit dem Wochenende durch das Abwehrsystem
geschützt.
Die israelische Luftwaffe konzentrierte die Luftangriffe auf
Regierungseinrichtungen und eine Medienzentrale. Sechs Journalisten trugen
Verletzungen davon. Der Verband der Auslandskorrespondenten protestierte am
Mittag gegen die Angriffe.
Armee-Sprecherin Avital Leibovich erklärte, die Luftwaffe habe nur ein
Stockwerk des Gebäudes angegriffen, „weil wir wussten, dass sich
Journalisten in dem Gebäude aufhalten“. Israel hatte es demnach auf die
Antenne abgesehen, „die die Hamas für ihre Terrorangriffe nutzt“, erklärte
Leibovich. Das israelische Militär nutzt nun die Radiowellen des
Hamas-Senders, um die Bevölkerung vor Luftangriffen zu warnen.
Die Zahl der gegenseitigen Angriffe seit Beginn der israelischen Operation
„Wolkensäule“ hält sich bislang nahezu die Waage. Gut 1.000 Ziele
bombardierte die Luftwaffe im Gazastreifen und gut 900 Raketen feuerten die
radikalen Islamisten auf Israel.
Parallel zu den Gefechten dauerten die internationalen Bemühungen um eine
rasche Feuerpause an. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wird am Montag in
Kairo erwartet, um mit dem ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi zu
beraten.
Die große Sorge gilt der Möglichkeit einer Invasion der israelischen Armee.
Bei dem Krieg vor vier Jahren kamen 1.400 Palästinenser zu Tode. Schon
überschreitet die Zahl der mobilisierten Soldaten das damalige Aufgebot um
ein Vielfaches. Insgesamt gab das Sicherheitskabinett in Jerusalem die
Zustimmung zur Rekrutierung von 75.000 Soldaten.
18 Nov 2012
## AUTOREN
Susanne Knaul
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