# taz.de -- Kommentar HSH Nordbank: Wenn nichts mehr geht | |
> Die Bank wird zusätzliche staatliche Garantien brauchen. Doch den Konkurs | |
> von Hamburg und Schleswig-Holstein abzuwenden, ist bitter notwendig. | |
Bild: Hier gibt es momentan nur schlechte Nachrichten: HSH Nordbank. | |
Wenn Olaf Scholz eingesteht, etwas nicht zu wissen, ist das ein | |
Alarmzeichen. Er könne nicht sagen, ob die Sache mit der maroden HSH | |
Nordbank gut ausgehe oder nicht, hatte Hamburgs Bürgermeister im Oktober | |
eingeräumt. Da kannte er die neuesten Quartalszahlen noch nicht. Jetzt | |
liegen sie vor – und es sieht eher so aus, dass es nicht gut ausgeht. | |
Die Defizite wachsen weiter, und der neue Vorstandschef Constantin von | |
Oesterreich raunt, die Verluste könnten noch höher als 2011 ausfallen. Da | |
war es eine glatte Viertelmilliarde Miese. Und die Eigentümer-Länder | |
Hamburg und Schleswig-Holstein müssen immer weiter bürgen mit dem Geld der | |
Steuerzahler – Geld, das sinnvoll ausgegeben werden sollte. | |
Als großer Schiffsfinanzierer leidet die Nordbank besonders unter der Krise | |
in der Schifffahrt. Besserung ist hier kurzfristig nicht in Sicht, und weil | |
die Preise für gebrauchte Schiffe kaum über dem Schrottwert liegen, | |
belasten sie die HSH-Bilanzen. | |
Die Bank wird zusätzliche staatliche Garantien brauchen. Denn bei einer | |
Abwicklung müssten die Länder mit 30 Milliarden Euro haften – etwa das | |
Dreifache des Hamburger Jahresetats. Das wäre der Konkurs von Hamburg und | |
Schleswig-Holstein. Den abzuwenden, ist bitter notwendig. | |
Entwarnung indes gibt es mit Glück zum Ende dieses Jahrzehnts. Oder eben | |
nicht: Rien ne va plus – nichts geht mehr. | |
6 Dec 2012 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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