# taz.de -- Kommentar Fall Sietas: Schiffe versenken | |
> Die Sietas-Werft droht zum Opfer der dilettantisch umgesetzten | |
> Energiewende und einer fehlerhaften maritimen Politik zu werden. Und | |
> Schuld daran hat vor allem einer. | |
Bild: Bekommt wegen der stockenden Energiewende keinen Folgeauftrag: die Sietas… | |
Die Schuld, um erst gar kein Missverständnis aufkommen zu lassen, liegt bei | |
der Bundesregierung. Die Sietas-Werft droht zum Opfer der dilettantisch | |
umgesetzten Energiewende und einer fehlerhaften maritimen Politik zu | |
werden. Die CDU und ihr Umweltminister Peter Altmaier und die FDP mit ihrem | |
Wirtschaftsminister Philipp Rösler gefährden eine Zukunftsbranche, ihr | |
Know-how und ihre Arbeitsplätze. | |
Das finanzielle und technische Chaos bei der Entwicklung der | |
Offshore-Windenergie schlägt nunmehr mit voller Wucht durch auf die gesamte | |
mittelständische Branche der Zulieferer: Ohne Plan kein Windpark, ohne Park | |
kein Errichterschiff, ohne Schiff keine Werft – das sollte selbst dem | |
Niedersachsen Rösler einleuchten. | |
Doch der spielt zurzeit vornehmlich Schiffe versenken. Seine Weigerung, | |
Reedereien zu helfen, mit Überbrückungsdarlehen der Kreditanstalt für | |
Wiederaufbau die Schifffahrtskrise abzufedern, ist Ausdruck seiner | |
ideologischen Abneigung gegen Subventionen aller Art. Seine Gefährdung | |
einer im Grunde gesunden Werft ist Resultat der selbst erzeugten | |
Energiekrise. | |
Wenn irgendwann die Energiewende gelungen sein wird, ist Rösler schon lange | |
nicht mehr Minister. Das ist die gute Nachricht. Aber Sietas, das ist die | |
schlechte, droht es dann auch nicht mehr zu geben. | |
12 Dec 2012 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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