# taz.de -- Prinz Harry zurück aus Afghanistan: Taliban abgeschossen | |
> In mehreren Interviews gibt der britische Prinz seltene Einblicke in | |
> seine Begeisterung für die Armee. Auch sein Kampfeinsatz in Afghanistan | |
> beschäftigt die Briten. | |
Bild: Den Feind im Visier: Prinz Harry im Apache-Kampfhubschrauber. | |
LONDON dpa | Nach der Rückkehr von Prinz Harry von seinem Militäreinsatz in | |
Afghanistan hat der 28-Jährige angedeutet, dort auch Menschen getötet zu | |
haben. In einem der Interviews, die nach der Rückkehr des Prinzen am | |
Dienstag ausgestrahlt wurden, sprach er von seiner Überzeugung, dass man | |
„ein Leben nehmen“ müsse, um „ein Leben zu retten“. | |
Ein Journalist fragte: „Du bist der Mann am Abzug, und wenn es nötig ist, | |
schießt du, und vermutlich wird dabei ein Feind sterben und ist gestorben?“ | |
Harry sagte: „Ja, das haben viele andere auch gemacht. Die Truppe war | |
draußen. Jeder hat eine bestimmte Menge an Munition abgeschossen. Wenn da | |
Leute sind, die unseren Jungs etwas Böses wollen, dann ziehen wir sie aus | |
dem Verkehr.“ | |
Harrys Rückkehr aus dem fünfmonatigen Einsatz war bis zu seiner Ankunft in | |
der Heimat aus Sicherheitsgründen geheim gehalten worden. Die Interviews | |
mit verschiedenen Medien hatte er während seiner Zeit in Afghanistan | |
gegeben, sie durften aber jetzt erst ausgestrahlt werden. | |
## Normalität im Kampfhubschrauber | |
Der Dritte der britischen Thronfolge gibt sich darin locker und berichtet | |
in teils markigen Worten von seiner Begeisterung für das Militär und seinen | |
Beruf als Ko-Pilot eines Apache-Kampfhubschraubers. Dieser gebe ihm ein | |
Gefühl der Normalität, dass er sonst nirgends bekomme. | |
Der Prinz ist das erste Mitglied der Königsfamilie seit seinem Onkel Prinz | |
Andrew, der aktiv an Kampfeinsätzen teilgenommen hat. Andrew war im | |
Falklandkrieg gewesen. Harry gilt als herausragender Schütze – das führte | |
er im Interview unter anderem auf seine Begeisterung für Computerspiele | |
zurück. | |
Für seinen zweiten Einsatz in Afghanistan hatte Harry lange gekämpft, | |
nachdem es große Befürchtungen um seine Sicherheit gegeben hatte. Seine | |
erste Stationierung dort wurde 2008 nach zehn Wochen abgebrochen, weil die | |
Medien davon berichtet hatten und befürchtet wurde, er könne zum Ziel von | |
Anschlägen werden. | |
## Abneigung gegen Medien | |
Harry gab in den Gesprächen auch ungewöhnlich private Einblicke. So | |
berichtete er von seiner Abneigung gegen die Medien. Er rege sich oft auf, | |
wenn er die Zeitungen lese. „Es macht mich wütend, dass die Leute behaupten | |
können, was sie wollen. Dabei geht es nicht nur um mich, sondern auch um | |
andere.“ Sein Vater Prinz Charles rate ihm immer, die Berichte gar nicht zu | |
lesen. | |
Mit Blick auf die Nacktfotos von ihm, die nach einem Urlaub in Las Vegas | |
aufgetaucht waren, sagte er: „Ich habe mich selber und meine Familie im | |
Stich gelassen.“ Die Vorfälle seien ein klassisches Beispiel dafür, dass er | |
„zu viel Armee und nicht genug Prinz“ sei. Er habe sich von den Medien | |
jedoch auch ungerecht behandelt gefühlt. | |
22 Jan 2013 | |
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