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# taz.de -- Staatsbesuch: Protest gegen Mursi
> Gegen den Besuch des ägyptischen Präsidenten sind an diesem Mittwoch vier
> Demonstrationen geplant.
Bild: In Ägypten findet Mursi viele Zuhörer - wie viele Menschen zieht er woh…
Ägyptens Staatspräsident Mohammed Mursi kommt an diesem Mittwoch nach
Berlin. Trotz Staatskrise und Gewaltexzessen in seinem Land: Angela Merkel
(CDU) wird den Moslembruder mit Militärehren im Kanzleramt empfangen.
Anlässlich dieses Treffens haben mehrere Gruppen zu Protesten aufgerufen.
Der Polizei sind vier angemeldete Demonstrationen bekannt, sagte
Polizeisprecher Michael Merkle auf Anfrage.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) will ab 11 Uhr in
der Nähe des Kanzleramtes „gegen Polizei- und Militärgewalt in Ägypten“
demonstrieren. „Seit dem Sturz von Husni Mubarak vor zwei Jahren gehen
Armee und Polizei immer wieder mit exzessiver und unverhältnismäßiger
Gewalt gegen Demonstranten vor“, sagt die Ägypten-Expertin von AI, Ruth
Jüttner. „Die Menschenrechtslage hat sich auch unter dem neuen Präsidenten
nicht grundlegend verbessert.“ Amnesty will mit zwei aufgeblasenen
Nofretete-Figuren auf sich aufmerksam machen. Polizei und AI rechnen mit
etwa 50 Unterstützern.
Unweit davon, in der Willy-Brandt-Straße, demonstriert die „Initiative der
freien Kopten“. Die Kopten sind mit 12 Prozent eine religiöse Minderheit in
Ägypten. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Anschläge auf ihre
Kirchen. Demo-Anmelder Botrus Gamal dazu: „Wenn in Ägypten Kopten oder
Christen angegriffen werden, bestraft niemand die Täter. Nur den Anwälten
der Opfer machen die Moslembrüder dann das Leben schwer. Wir hoffen
deshalb, dass Kanzlerin Merkel neben dem Geschäftlichen auch Menschenrechte
anspricht.“ Hier wird mit etwa 200 Demonstranten gerechnet.
Ab 18 Uhr versammeln sich verschiedene Vereine ägyptischer Dissidenten vor
der Ägyptischen Botschaft in der Stauffenbergstraße. Ihr Programm: eine
Solidaritätskundgebung für die Protestierenden, die auf dem Tahrirplatz in
Kairo für Demokratie eintreten.
Auch eine Pro-Mursi-Demonstration ist angekündigt – ab 16 Uhr am
Brandenburger Tor. Die Facebookgruppe „Zusammen für Ägypten“ hat dazu
aufgerufen. Einer der Initiatoren, Ramy Fool, betont, dass man weder Verein
noch politische Organisation sei. „Wir sind ganz normale Leute. Und wir
wollen nur deutlich machen, dass nicht alle Ägypter gegen Mursi sind.“
Präsident Mursi sei demokratisch gewählt worden und verdiene mehr Zeit.
30 Jan 2013
## AUTOREN
Dmitrij Kapitelman
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