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# taz.de -- Pro & Contra zum Schulessen II: Gut ist nicht für alle gut
> Die Entscheidung von Schulsenatorin Scheeres, alle Eltern gleichermaßen
> zur Kasse zu bitten, ist falsch.
Dass gutes Essen wichtig ist, um gut zu lernen, ist keine Frage. Die Frage
ist nur, wer das bezahlt. Bildungssenatorin Sandra Scheeres hat sich nun
dafür entschieden, diese Kosten zu einem erheblichen Teil den Eltern
aufzubürden. Vielen gut betuchten Bildungsbürgereltern und SPD-WählerInnen
kommt Scheeres mit ihrer Entscheidung vordergründig entgegen. Wir wollen,
dass es euren Kindern gut geht, so das Signal in diese Richtung – dass ihr
das nebenbei selbst bezahlen müsst, nehmt ihr doch bestimmt gern in Kauf.
## Kampf um die Kosten
Anders geht es den Eltern, die nicht dieser Klientel entsprechen und die
ohnehin darum kämpfen, Bücher und Klassenfahrten zu finanzieren. Diesen
Eltern wird die Entscheidung wehtun – denn nun wird auch noch das
Schulessen um mehr als die Hälfte teurer.
Dabei ist vor allem Scheeres’ Entscheidung falsch, alle Eltern
gleichermaßen zur Kasse zu bitten. Die SPD sollte sich nicht zur Anwältin
finanziell gut ausgestatteter Familien aufschwingen, die die Debatten um
das Schulessen ja maßgeblich geprägt haben. Auch eine schönere Mensa oder
einen grüneren Pausenhof hätten bestimmt viele gern – nur leisten können es
sich eben nicht alle.
Wenn alle vom guten Essen profitieren sollen, muss der Senat entweder
selbst stärker in die Kassen greifen. Oder er muss, wie
Landeselternausschuss und Grüne fordern, die Beiträge staffeln. Dann hätte
Scheeres zwar weniger Punkte bei den gut Betuchten gemacht, aber sie hätte
den vielen prekär lebenden Familien gezeigt, dass besser nicht unbedingt
teurer sein muss.
5 Feb 2013
## AUTOREN
Patricia Hecht
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