| # taz.de -- HP folgt auf Apple: Produktion in China vor Kontrolle | |
| > Nach Apple plant nun wohl auch der Computerhersteller Hewlett-Packard | |
| > eine Überprüfung der Arbeitsbedingungen von Zulieferern in China. | |
| Bild: Produziert auch für HP: Zulieferer und Auftragsfertiger Foxconn. | |
| HONGKONG/NEW YORK dpa | Nach Apple ergreift nun auch Hewlett-Packard | |
| konkrete Maßnahmen, um die Arbeitsbedingungen in den chinesischen | |
| Fertigungsfabriken zu verbessern. Der weltweit zweitgrößte | |
| Computerhersteller habe neue Richtlinien zur Beschäftigung von Studenten in | |
| seinen Zulieferbetrieben aufgestellt, [1][berichtet die New York Times am | |
| Freitag.] Wegen sehr stark schwankendem Auftragsbestand setzen viele | |
| Fabriken in China auf Zeitarbeiter, Studenten und sogar Schüler. | |
| Den neuen Richtlinien von Hewlett-Packard zufolge sollen Studenten und | |
| Zeitarbeiter künftig ihren Arbeitsplatz zu jeder Zeit verlassen dürfen. Die | |
| Arbeit solle zudem vollkommen freiwillig sein. Studenten sollen außerdem | |
| nur in Bereichen eingesetzt werden, die thematisch auch etwas mit ihrem | |
| Studiengang zu tun haben. Das allein könnte den Anteil von Studenten in den | |
| Fabrik radikal senken. Wie die New York Times schreibt, hätten die | |
| Studiengänge der meisten Studenten dort nichts mit Herstellung und | |
| Elektronik zu tun. | |
| Viele Studenten hätten sich in der Vergangenheit beschwert, dass sie direkt | |
| von der Schulverwaltung in die Fabriken geschickt würden. Vielfach hätten | |
| sie sich dagegen nicht zur Wehr setzen können, ohne Repressalien ausgesetzt | |
| zu werden. Lokale Verwaltungen würden teilweise auch direkt die Schulen | |
| anweisen, Arbeitskräfte gegen einen Bonus in die Fabriken zu schicken. | |
| Eine große Herausforderung für viele Auftragsfertiger in China sind die oft | |
| sehr stark schwankenden Aufträge der großen Elektronikhersteller. Für Apple | |
| etwa muss bei einer neuen Produkteinführung in kürzester Zeit eine große | |
| Menge an Geräten verfügbar sein. Auftragsfertiger von Hewlett-Packard | |
| dürften es allerdings vergleichsweise einfacher haben, da das Unternehmen | |
| regelmäßigere Produktionen über das Jahr verteilt verlangt. | |
| Jede Fabrik solle nach den neuen Richtlinien auch zu Spitzenzeiten künftig | |
| nicht mehr als 20 Prozent seiner Mitarbeiter aus Studenten rekrutieren, | |
| sagte HP-Manager Tony Prophet der Zeitung. Der Anteil solle später auf zehn | |
| Prozent gesenkt werden. Ab März werde HP auch Trainingsseminare für die | |
| Hersteller anbieten, eventuell auch für Regierungsbeamte, | |
| Nichtregierungsorganisationen und Akademiker. Damit solle einem HP-Sprecher | |
| zufolge auch Druck auf andere Hersteller ausgeübt werden. | |
| Apple war unter dem wachsenden Druck der Öffentlichkeit als einer der | |
| ersten Elektronikhersteller gegen die teilweise katastrophalen | |
| Arbeitsbedingungen in chinesischen Fertigungsbetrieben vorgegangen. | |
| Apple-Chef Tim Cook inspizierte vor Ort die Arbeitsverhältnisse. Vor | |
| einiger Zeit war das Unternehmen einer vor Ort agierenden | |
| Inspektions-Organisation beigetreten, um die Einhaltung von Richtlinien | |
| besser kontrollieren zu können. Erst vor rund 14 Tagen kündigte der iPhone- | |
| und iPad-Hersteller einem Zulieferer, der in großem Maßstab Kinder unter 16 | |
| Jahren in der Fertigung beschäftigte. | |
| 8 Feb 2013 | |
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| [1] http://www.nytimes.com/2013/02/08/business/global/hewlett-packard-joins-pus… | |
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