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# taz.de -- Verkehrssicherheit: Radler kontrollieren Radler
> Der Anteil der Radfahrer an den tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern
> steigt beträchtlich. Polizei will nun eine eigene Fahrradstaffel gründen.
Bild: Ob die Polizeiradler auch so hübsch beschrimt unterwegs sein werden?
Am meisten passierte am Kreisverkehr am Moritzplatz in Kreuzberg: 13
Radfahrer wurden dort im vergangenen Jahr verletzt. Ähnlich viele waren es
an der Otto-Braun-Straße in Mitte, am Kottbusser Tor oder am Frankfurter
Tor. 24 Menschen kamen dort im vergangenen Jahr zu Schaden – darunter 11
Radfahrer.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mehr als 5.100 Radfahrer in Berlin
verletzt, die höchste Anzahl seit 2009. An 7.300 Unfällen waren Radfahrer
beteiligt, etwas mehr als die Hälfte haben sie zumindest mitverursacht. Die
aktuelle Statistik wurde am Mittwoch vorgestellt.
Die häufigste Unfallursache sind Verstöße gegen Verkehrsregeln: Autofahrer
bogen falsch ab, oder Radfahrer benutzten die falsche Fahrbahn. 15
Radfahrer starben 2012 auf Berlins Straßen, 4 mehr als im Vorjahr. 42
Verkehrstote gab es 2012 insgesamt, 12 weniger als 2011. Auffällig ist: Die
Radfahrer, die starben, verunglückten alle jenseits der Innenstadt. Ein
Grund dafür sei, dass Fahrradfahrer hier verstärkt präsent seien, sagt
Bernd Zanke vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Berlin. „Dadurch werden
die Autofahrer aufmerksamer.“ Er warnt aber gleichzeitig davor, dass es in
der gesamten Stadt keine völlig sicheren Bereiche gebe.
Laut ADFC werden in Berlin täglich 1,5 Millionen Wege per Rad zurückgelegt
– Tendenz steigend. In der Kastanienallee gebe es Zählungen zufolge einen
Radverkehrsanteil von punktuell 40 Prozent – darauf stellten sich die
Autofahrer ein. „Per se ist Radfahren in Berlin nicht gefährlich“, sagt
Zanke. „Von der Gesamtunfallstatistik machen die Fahrradunfälle gerade mal
5 Prozent aus.“ Insgesamt ereigneten sich über 130.700 Verkehrsunfälle im
vergangenen Jahr.
Die Polizei hat 2012 verstärkt Fahrradfahrer kontrolliert. Besonders
frequentierte Radwege seien verstärkt geprüft worden, sagt Markus von
Stegen, Leiter der Verkehrspolizei. „Das ist das, was man im Volksmund
Mausefalle nennt.“ In Zukunft will die Polizei Kontrollen auch mit einer
Fahrradstaffel durchführen. Wie genau diese aussehen und wann sie starten
soll, will die Polizei noch nicht sagen.
Zanke begrüßt diesen Plan: „Die radfahrenden Polizisten handeln viel
flexibler und haben einen anderen Blick auf die Tatsachen auf der Straße.“
Polizeipräsident Klaus Kandt betonte, dass die Polizei aber keine totale
Kontrolle auf der Straße anstrebe. „Die Sicherheit muss sich auch durch das
Bewusstsein in der Bevölkerung verbessern. Wir wollen das nicht nur durch
Repressionen erreichen.“
6 Mar 2013
## AUTOREN
Igor Mitchnik
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