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# taz.de -- Oguzhan Yazici wird CDU-Parlamentarier: Einer, der kein Alibi sein …
> Die CDU im Bremer Landtag bekommt bald ihren ersten Abgeordneten mit
> türkischem Migrationshintergrund - einen gläubigen Moslem.
Bild: Sitzt bald in der Bremischen Bürgerschaft: Oguzhan Yazici
Manche halten ihn für einen Alibi-Türken, natürlich. Oguzhan Yazici ist
halt neu in seiner Partei, dazu der erste Bürgerschaftsabgeordnete der
Bremer CDU mit Migrationshintergrund. Genauer gesagt: Er wird es werden,
nach der Bundestagswahl im Herbst. Dann wird Kulturstaatsminister Bernd
Neumann nicht mehr kandidieren, wird die frühere Kulturstaatsrätin
Elisabeth Motschmann seinen Bremer Listenplatz übernehmen. Daran ändert
selbst ein schwaches Wahlergebnis nichts. Und Yazici, der bei der
Landtagswahl vor zwei Jahren nur auf Platz 17 stand, rückt über die Umwege
des neuen Bremer Wahlrechts in die Bürgerschaft auf.
Keinesfalls will er auf die Migrationspolitik reduziert werden – seine
Schwerpunkte sind eher Jugendpolitik und -recht. Kein Wunder: Der
Mittdreißiger hat in Marburg, Kiel und Australien Jura studiert und später
in Bremen über das Thema „Jung, männlich, türkisch – gewalttätig?“
promoviert. Parallel dazu arbeitete er als Mediator beim
Täter-Opfer-Ausgleich, anschließend wurde er Rechtsreferendar beim
Hanseatischen Oberlandesgericht in Bremen, dazu Mitglied des
Ausbildungspersonalrates. Seine Eltern kamen Mitte der 70er aus der Türkei
nach Hattingen, wo sein Vater einst bei Thyssen-Krupp anfing.
In der CDU hingegen war Yazici erst ein paar Wochen überhaupt Mitglied, als
sie ihn für den Landtag nominierten. Zwar ist er Muslim und er engagiert
sich auch in der muslimischen Community. Dennoch sagt er: „Es passt, da ich
von den Grundwerten her konservativ bin.“ Und als seine Parteifreundin
Motschmann in Bremens Fußgängerzone Bibeln verteilen ging, da fand Yazici
das „goldrichtig“. In seiner CDU hat er einen „Öffnungsprozess für Musl…
ausgemacht, den er unterstützen wolle. „Damit hier langfristig ein Klima
entsteht, in dem Muslime sich angenommen fühlen können.“
Und die Sache mit dem Alibi? „Mich spornt das eher an“, sagte er im
[1][taz-Interview]. Und dass er durch sachorientierte Arbeit überzeugen
wolle.
19 Mar 2013
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[1] /1/nord/kultur/artikel/
## AUTOREN
Jan Zier
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