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# taz.de -- Bekennerschreiben aufgetaucht: Der Feind steht links
> Nach dem Angriff auf das Occupy-Camp mit einer Nebelgranate ist nun ein
> Bekennerschreiben aufgetaucht - von einem "Kommando Rosa Luxemburg".
Bild: Von rechts unterwandert? Ein Vorwurf, dem sich jetzt Hamburgs Occupy-Camp…
HAMBURG taz | Zwei Wochen ist es her, dass Unbekannte eine Nebelgranate in
das Occupy-Camp am Gertrudenkirchhof warfen. Nun bekennt sich im Internet
ein „Kommando Rosa Luxemburg“ in einem [1][Schreiben] zu der Tat. Die
Gruppierung wirft Occupy vor, von rechtem Gedankengut unterwandert zu sein.
In der vergangenen Woche bereits verdichteten sich Hinweise, dass der
Angriff auf das Camp in Zusammenhang mit dem Auftritt der Band „Die
Bandbreite“ auf dem „Endless Summer Festival“ der AktivistInnen steht. Aus
verschiedenen Quellen wurde Occupy auf einen vermeintlich rechtslastigen
Hintergrund der Band hingewiesen. Auch die Antifa-Hamburg machte darauf
aufmerksam, dass „Die Bandbreite“ 2010 von der NPD als „eine
volkssozialistische Musikgruppe“ bezeichnet worden sei.
Occupy gab daraufhin bekannt, die Gruppe auszuladen. „Diese Entscheidung
haben wir nicht getroffen, weil wir ’die Bandbreite‘ für rechtslastig
halten. Wir haben sie auch nicht wegen der Vorwürfe der Antifa getroffen,
sondern als Reaktion auf die Absagen der Bands, die nicht mit der
’Bandbreite‘ eine Bühne teilen wollten“, heißt es in einer Stellungnahm…
Stattdessen habe man der Band angeboten, zu einer Diskussionsveranstaltung
zu kommen, bei der die Vorwürfe zum Thema gemacht werden sollten. Dieses
Angebot lehnte wiederum die Band ab.
Am Mittwoch erschien ein Bekennerschreiben zu dem Angriff auf das Camp.
„Wir, das Kommando Rosa Luxemburg, bekennen uns zu dem ’Anschlag‘ auf das
Occupy-Camp in Hamburg. Wir protestieren mit dem Nebel gegen die Nebelkerze
Kapitalismuskritik, die von Occupy in Hamburg von Anfang an gezündet wurde,
um die antisemitischen Rechts-Außen-Mythen der Bewegung und den im Camp
gebilligten und geförderten Sexismus zu vernebeln“, heißt es in dem
Bekennerbrief. Rechte Aussagen aus dem Camp würden immer wieder unter dem
Mantel der Meinungsfreiheit verteidigt werden. Die linke Position nach
außen sei nur Schein.
Den Vorwurf von rechts unterwandert zu sein, weisen die
Occupy-AktivistInnen von sich. „Wir sind sprachlos. Die Vorwürfe sind
völlig an den Haaren herbeigezogen“, sagt einer der Aktivisten. Seine
Familie habe unter dem NS-Terror leiden müssen. „Wir finden es schade, dass
diese Gruppe mit ihrer Kritik nicht den Dialog mit uns gesucht hat, sondern
auf Methoden wie die Nebelgranate zurückgreift.“
2 May 2013
## LINKS
[1] http://linksunten.indymedia.org/de/node/85067
## AUTOREN
Isabella David
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