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# taz.de -- Kommentar Brechtmittel-Prozess: Der Druck hat gewirkt
> Trotz öffentlicher Proteste: Der leitende Oberstaatsanwalt hat sich aus
> freien Stücken gegen die Einstellung des Brechmittelprozesses
> entschieden.
Bild: Hat gewirkt: Keine Gerichtstermin verging ohne DemonstrantInnen, die an d…
Richterin Barbara Lätzel hat wahrscheinlich nicht unrecht, wenn sie dem
leitenden Oberstaatsanwalt vorwirft, seine Entscheidung gegen eine
Einstellung des Brechmittelverfahrens aufgrund politischer Einflussnahme
gefällt zu haben. Aber: Er hat sie dennoch unabhängig, also nicht etwa auf
Weisung des Justizsenators getroffen – und seine Begründung dafür ist
durchaus schlüssig.
Nicht nur die Proteste von Vereinen und Initiativen gegen eine mögliche
Verfahrens-Einstellung, sondern auch die aus der Bremer Politik sollten vor
allem einem Zwecke dienen: der Demonstration des öffentlichen Interesses an
dem Fall – denn die spricht laut Paragraf 153a gegen eine
Verfahrens-Einstellung.
Vielleicht hat die Staatsanwaltschaft durch die Proteste erst erkannt, wie
hoch das öffentliche Interesse ist, denn sie begründet ihre Entscheidung
genau damit. Allen Argumenten für eine Einstellung, erklärt sie, stehe
entgegen, „dass der Geschädigte Condé sich in staatlicher Obhut befand und
unter der Anwendung staatlichen Zwangs zu Tode kam“.
Dadurch könne „das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Integrität
staatlicher Strafverfolgungspraxis nachhaltig erschüttert werden.“ Damit
hat der Oberstaatsanwalt schlichtweg Recht – auch wenn er darauf erst
gekommen ist, nachdem ihm die Öffentlichkeit das auch deutlich gemacht hat.
23 Jul 2013
## AUTOREN
Simone Schnase
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Brechmittel-Prozess: Ein Urteil wird kommen
Im Brechmittel-Verfahren spricht sich der Bremer Oberstaatsanwalt wider
Erwarten gegen eine Einstellung aus. Die Richterin vermutet politische
Einflussnahme.
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