# taz.de -- Insolvenzen im Baumarktgewerbe: Auch Max Bahr ist pleite | |
> Max Bahr galt als Perle von Praktiker. Doch nun wurde die gelbe | |
> Baumarktkette in den Sog der Krise gezogen. Das Unternehmen ist | |
> insolvent. | |
Bild: Die Wolken sind nun mehr als dunkel über Max Bahr. | |
KIRKEL dpa | Die Baumarkt-Kette Max Bahr mit bundesweit 132 Standorten ist | |
nach der Insolvenz des Mutterkonzerns Praktiker ebenfalls zahlungsunfähig. | |
Die Geschäftsführer der betroffenen Max-Bahr-Gesellschaften würden beim | |
Amtsgericht Hamburg die Eröffnung von Insolvenzverfahren wegen | |
Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit beantragen, teilte das Unternehmen | |
mit. | |
Hintergrund sei, dass ein Warenkreditversicherer Lieferanten von Max Bahr | |
nicht mehr unterstützt habe. Dadurch sei die Versorgung der Baumärkte nicht | |
mehr gesichert. Praktiker hatte vor zwei Wochen Insolvenz beantragt. | |
Max Bahr galt bisher als Hoffnungsträger des Konzerns. Zahlreiche | |
Praktiker-Märkte waren in die etablierte gelbe Marke umbenannt wurden, | |
damit das Unternehmen vom Discounter-Image wegkommt. | |
Zuletzt gab es 132 Max-Bahr-Standorte, für die Marke Praktiker sind es in | |
Deutschland 169 (Stand Ende März). Im In- und Ausland hat der Konzern rund | |
18 000 Mitarbeiter, bei Max Bahr sind es nach eigenen Angaben etwa 3700. | |
## Insolvenzplanverfahren steht bevor | |
Mit dem Billig-Image („20 Prozent auf alles - außer Tiernahrung“) hatte | |
Praktiker keinen Erfolg gehabt und hohe Verluste angehäuft. Weiterhin nicht | |
betroffen von den Insolvenzverfahren ist das – inzwischen verkleinerte – | |
internationale Geschäft. | |
Es solle nun ein Insolvenzplanverfahren bei Max Bahr durchgeführt werden, | |
hieß es in der Mitteilung – es hat in der Regel die Sanierung des | |
Unternehmens zum Ziel. Dass eine Tochter durch die strauchelnde Mutter mit | |
in die Insolvenz gerissen wird, ist durchaus kein Einzelfall. | |
Letzter Stand bei den Sanierungsbemühungen des Konzerns war das Ziel des | |
vorläufigen Insolvenzverwalters der börsennotierten Holding Praktiker AG, | |
die Baumarktketten möglichst als Ganzes an einen Investoren zu verkaufen. | |
Es gebe diverse Interessenten, hieß es. | |
Mehrere Konkurrenten wie Obi, Hornbach und Hagebau hatten ihr Interesse | |
bereits öffentlich signalisiert, allerdings nur für einzelne Filialen und | |
nicht für ein Gesamtpaket. Einige Gläubiger des Unternehmens hatten sich | |
hingegen für eine Fortführung ohne Verkauf ausgesprochen. | |
26 Jul 2013 | |
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