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# taz.de -- Karriereleiter: Neue Spitze für die Grünen
> Nach der Bundestagswahl beginnt die Vorbereitung für die Wahl zur
> Bürgerschaft. Die grüne Parteichefin Katharina Fegebank wird
> Spitzenkandidatin.
Bild: Noch steht der Shanty-Mann an Katharina Fegebanks Seite, bald könnte es …
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Kaum sind die Stimmzettel für die Wahl zum
Deutschen Bundestag ausgezählt, dreht sich in den Hamburger Parteien das
Personalkarussel. Vor allem die Grünen rotieren schnell: Ihre
Landesvorsitzende Katharina Fegebank soll nach Informationen der taz bei
der Bürgerschaftswahl im Februar 2015 Spitzenkandidatin der Grünen werden –
und die Partei möglichst zurück in den Senat führen.
Denn sollte die bislang allein regierende SPD von Bürgermeister Olaf Scholz
in anderthalb Jahren einen Koalitionspartner brauchen, stünden die Grünen
zur Verfügung.
Damit steht wahrscheinlich auch ein Duell um den Posten der Zweiten
Bürgermeisterin bevor: Sollte die FDP wieder ins Rathaus einziehen, stünde
sie als Juniorpartnerin der SPD ebenfalls zur Verfügung – und die
Fraktionsvorsitzende und erneute Spitzenkandidatin Katja Suding natürlich
auch als Stellvertreterin von Olaf Scholz.
Die Personaldebatte in grünen Führungsetagen beschleunigt sich durch die
Rückkehr von Anja Hajduk in den Bundestag, in dem die jetzt 50-Jährige
bereits von 2002 bis 2008 saß. 2008 kehrte sie nach Hamburg zurück. 2011
wurde sie Spitzenkandidatin der Hamburger Grünen bei der Bürgerschaftswahl
– dafür muss nun eine Nachfolgerin gesucht werden.
Einzige ernsthafte Anwärterin für diese Position ist nach Einschätzung
führender Grüner die 36-jährige Fegebank. Die gebürtige Bad Oldesloerin,
wissenschaftliche Referentin im Präsidium der Lüneburger
Leuphana-Universität, ist seit fünf Jahren Vorsitzende der Hamburger
Grünen. Sie sitzt seit 2011 in der Bürgerschaft und kandidierte bei der
Bundestagswahl auf Listenplatz drei sowie als Direktkandidatin im Wahlkreis
Hamburg-Mitte.
In der Bürgerschaftsfraktion ist die FC-St.-Pauli-Anhängerin aus dem
Karoviertel sozialpolitische Sprecherin. Eine ernsthafte Konkurrentin für
Katharina Fegebank – der Spitzenplatz muss laut grüner Satzung mit einer
Frau besetzt werden – ist weder in der Fraktion noch außerhalb in Sicht.
Zudem muss die Bürgerschaftsfraktion bereits auf ihrer Sitzung am heutigen
Montagnachmittag drei weitere Personalien klären. Unstrittig ist, dass für
Hajduk der 31-jährige Rechtsanwalt Martin Bill ins Parlament nachrückt, der
2011 im Wahlkreis Eppendorf-Winterhude hinter ihr das zweitbeste Ergebnis
erzielt hatte. Damit verringert sich der Frauenüberschuss in der Fraktion
von neun zu fünf auf acht zu sechs.
Für den Posten der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden jedoch, der
durch Hajduks Fortgang ebenfalls unbesetzt ist, kommt Fegebank als
Parteichefin nicht in Betracht, weil das grüne Verdikt der Trennung von Amt
und Mandat in abgeschwächter Form noch immer gilt. Diese Funktion soll die
49-jährige Bürgerschaftsvizepräsidentin Eva Gümbel übernehmen.
Deshalb aber muss auch für diese Position eine Nachfolgerin gefunden
werden. Allerdings haben bisher alle potenziellen Kandidatinnen – auch hier
kommt aus Paritätsgründen nur eine Frau in Frage – signalisiert, dafür
nicht zur Verfügung stehen zu wollen.
Eine aber wird es werden müssen: Deshalb läuft es auf die mit 20 Jahren in
der Bürgerschaft dienstälteste Abgeordnete Antje Möller hinaus.
22 Sep 2013
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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