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# taz.de -- Basketball: „Keine norddeutsche Zurückhaltung“
> Für die Oldenburger EWE Baskets beginnt die Saison mit dem
> Qualifikationsturnier zur Euro-League. Trainer Sebastian Machowski über
> Siegen und Verlieren.
Bild: Ein verlorener Kampf: Die Brose Baskets Bamberg gewinnen gegen die EWE Ba…
taz: Herr Machowski, wenn Sie die vergangene Saison mit entsprechendem
Abstand betrachten: Überwiegt die Freude darüber, bis in das Endspiel um
die deutsche Meisterschaft gekommen zu sein – oder der Frust, dass es am
Ende nicht für den Titel reichte?
Sebastian Machowski: Ich habe sehr lange gebraucht, um die Enttäuschung
darüber, dass wir es nicht geschafft haben, das Finale zu gewinnen und
dreimal so knapp an Bamberg gescheitert sind, zu überwinden. Mittlerweile
überwiegen aber die Freude und der Stolz darüber, was wir erreicht haben.
Nicht nur wegen der Vizemeisterschaft – wir waren ja auch in der
Hauptsaison lange Zweiter und haben das Final Four der Euro-Challenge
erreicht. Wenn man bedenkt, wo das Team hergekommen ist, nämlich vom
zehnten Platz in der Vorsaison, dann sehe ich es rückblickend als sehr
erfolgreiche Saison.
Wohl auch deswegen sahen Sie keinen Anlass zu tief greifenden
Veränderungen: Mit Nemanja Alexandrov gab es nur einen einzigen Neuzugang.
Es war schon in der vergangenen Saison ein großes Risiko, aus der
Vorjahresmannschaft sieben Spieler zu halten. Allerdings hat sich das Team
in der vergangenen Saison durch eine hohe Homogenität ausgezeichnet, die
man ihr auch angemerkt hat: Die treten als Mannschaft auf, die spielen als
Mannschaft, und das auch noch mit Spaß. Da war es für uns nur logisch zu
versuchen, das Gros dieses Teams zusammenzuhalten.
Kaum jemand hat der Mannschaft nach zwei eher durchwachsenen Spielzeiten
das hohe Niveau 2012/13 zugetraut. Besteht jetzt eine höhere
Erwartungshaltung bei den Fans?
Ich denke, aufgrund der Tradition in Oldenburg und den wirtschaftlichen und
strukturellen Möglichkeiten, die der Verein hat, gehören die EWE Baskets zu
den Topteams in der Beko BBL (Basketball-Bundesliga, Anm. d. Red.). Da
wollen wir auch in der kommenden Saison wieder hin. Ich denke aber auch,
dass die Fans gut einschätzen können, was wir in der vergangenen Saison
geleistet haben. Wenn wir ein Ziel haben, dann ist es, in jedes Spiel zu
gehen, um es zu gewinnen – egal, wer der Gegner ist. Wir bereiten uns immer
akribisch auf den nächsten Gegner vor. Das ist keine norddeutsche
Zurückhaltung, sondern ein realistischer Ansatz.
Sie hatten sich kritisch zum engen Zeitplan im Profibasketball mit bis zu
70, 80 Spielen in nicht einmal neun Monaten geäußert. Ist diese Dichte noch
zu stemmen?
Die Bamberger spielen von Anfang Oktober bis etwa Mitte März fast
durchgehend drei Spiele pro Woche. Bei uns war es in der vergangenen Saison
ab Februar so. Das ist ein mörderisches Programm. Und da besteht die
Gefahr, dass es zu einem mentalen und körperlichen Verschleiß kommt – dann
treten Verletzungen auf, es kommt zu Unkonzentriertheiten, man bewegt sich
im roten Bereich. Umso wichtiger ist es, eine kompakte Mannschaft zu haben,
mit vielen Leistungsträgern, auf die man die Verantwortung verteilen kann.
Wir wollen ja natürlich international spielen – die Spieler wollen es, der
Verein will es, die Sponsoren. Es ist dann ein Stück weit die Kehrseite,
dass die Belastung sehr hoch ist.
Julius Jenkins, einer der Schlüsselspieler der Saison, ist aus dem Urlaub
zurück, aber ohne seine Zöpfe. Ein schlechtes Omen?
Ich glaube nicht, dass Samson seine Kraft verloren hat. Im Gegenteil: Er
wird nach dem Verlust von soundsoviel Kilo Haarmasse vielleicht noch
leichtfüßiger aufspielen. Und er sieht nicht nur jünger aus, sondern spielt
bestimmt auch so.
29 Sep 2013
## AUTOREN
Maik Nolte
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