# taz.de -- Koalitionsverhandlungen: Müller fordert elftes Gebot | |
> Bausenator mahnt: Mietenpolitik muss rein in die Gespräche zwischen CDU | |
> und SPD. | |
Bild: Thema Wohnungspolitik liegt nicht auf dem Weg von Gabriel und Merkel | |
Berlins Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) hat die eigene | |
Parteispitze sowie die Union aufgefordert, bei ihren | |
Koalitionsverhandlungen die Wohnungsbau- und Mietenpolitik wieder auf die | |
Tagesordnung zu setzen. Er habe es „sehr bedauert“, dass dieses wichtige | |
Thema bei den Sondierungstreffen keine Rolle spielte, sagte Müller am | |
Montag bei einem Pressegespräch. Nach den Ankündigungen von CDU und SPD im | |
Wahlkampf „erwartet die städtische Bevölkerung aber, dass es hier zu | |
spürbaren Veränderungen kommt“. | |
Die Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU und SPD beginnen am Mittwoch. | |
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat in einem Forderungskatalog hierfür „zehn | |
Punkte“ festgelegt, die er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel unbedingt | |
verhandeln möchte. Diese „zehn Gebote“ gelten als „unverzichtbar“. Das | |
traditionelle SPD-Gebot, das Thema Mietenpolitik, befindet sich jedoch | |
nicht darunter. | |
Nicht nur die SPD hatte sich im Wahlkampf für ausreichenden und bezahlbaren | |
Wohnraum sowie für den Neuanschub des sozialen Wohnungsbaus ausgesprochen. | |
Auch Merkel plädierte für eine Mietpreisbremse in Städten und die Stärkung | |
des sozialen Wohnungsbaus – was in der Union aber umstritten blieb. | |
Nach Ansicht Müllers sei es keine Frage, dass die SPD-Spitze die | |
Mietenpolitik wieder ins Koalitionspaket nehmen müsse. Es sei wichtig für | |
eine „stabile soziale Entwicklung“, dass die Kappungsgrenze bei | |
Mieterhöhungen bundesweit „auf 10 Prozent“ gesenkt würde, wie das Berlin … | |
seiner Bundesratsinitiative bereits vorgeschlagen habe. Außerdem dürfe das | |
Ziel, dass bei Neuvermietungen von Wohnraum die Miete nicht mehr als 15 | |
Prozent der örtlichen Vergleichsmiete übersteigen kann, nicht aus den Augen | |
verloren werden. | |
Der Stadtentwicklungssenator ging noch weiter: Es sei an der Zeit, dass die | |
Regierung wieder „in Bundesbauprogramme einsteigt“. Nur so könnten | |
bezahlbarer Wohnraum im großen Stil in den Städten angeboten und die | |
soziale Mischung in den Quartieren gesichert werden. | |
21 Oct 2013 | |
## AUTOREN | |
Rolf Lautenschläger | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |