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# taz.de -- Umstrittene Museumspolitik: „Das kann nicht der Ernst sein“
> Die Kulturpolitik denkt darüber nach, die Weserburg mit der Kunsthalle zu
> vereinen. Der Betriebsrat des Sammlermuseums protestiert nun heftig
> dagegen.
Bild: Noch sitzt das Museum für moderne Kunst hier auf dem Teerhof.
taz: Herr Reusche, was spricht gegen mehr Kooperation von Weserburg und
Kunsthalle?
Dietrich Reusche: Zunächst einmal die Stiftungsurkunde, die sich klar für
eine eigenständige Weserburg ausspricht. Es spricht gar nichts dafür, dass
wir uns vollständig mit der Kunsthalle verbünden. Das, was hier angedacht
ist, will in der Belegschaft keiner.
Aber die beiden Häuser haben doch bisher auch schon zusammen gearbeitet.
Ja, das sind freie Kooperationen, wie man sie mit anderen Museen auch
macht. Das ist ganz normal.
Die [1][Kulturbehörde] geht wohl davon aus, dass sich die Idee des
Sammlermuseums etwas überlebt hat. Sehen Sie das anders?
Ja! Die Zahl der großen Sammler ist nicht weniger geworden. Wir sind ein
prädestinierter Ort, diesen Sammlern ein gutes Ambiente zu bieten.
Aber viele Sammler bauen sich heute eigene Museen. Und die Weserburg hat
zuletzt keine neuen Sammler gewonnen.
Das ist richtig. In den letzten sieben Jahren, in denen Carsten Ahrens hier
Direktor war, ist einiges versäumt worden. Er ist vorzeitig aus seinem
Vertrag entlassen worden – das hatte ja auch Gründe. Da darf man fragen, ob
er sich genügend um Sammler bemüht hat. Wir könnten heute besser dastehen.
Ab 2019 prognostiziert die Behörde der Weserburg ein strukturelles
jährliches Defizit von 100.000 Euro.
Es wäre ein Witz, wegen eines solchen Betrages das Museum grundlegend
aufzugeben. Das kann nicht der Ernst des SPD-Kultursenators Jens Böhrnsen
sein. Bei anderen Projekten wurden und werden Millionen ausgegeben, ohne
mit der Wimper zu zucken.
Fühlen Sie sich als Betriebsrat vom Stiftungsratsvorsitzenden Klaus
Sondergeld übergangen?
Ja. Der Betriebsrat und die ganze Belegschaft sind erstaunt und überrascht
von den Gedankenspielen von Kulturressort und Kunsthalle. Wir denken,
hinter diesem überfallartigen Vorgehen steckt Taktik. Uns wird die Pistole
auf die Brust gesetzt.
Wissen Sie denn, was die Sanierung des Museums auf dem Teerhof kosten
würde?
Das wissen wir bis heute nicht konkret. Entweder man weiß es nicht – dann
haben die Verantwortlichen ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Oder man sagt
es uns nicht – das wäre auch schändlich. Und was Ahrens’ vorzeitiges
Ausscheiden kostet, ist auch geheim.
Wird sein Posten neu besetzt?
Da ruht der See sehr still.
Dienstag, 26. November, 14.30 Uhr, Galerie der Hochschule für Künste,
Dechanatsstraße 13-15: öffentliche Sitzung der [2][Kulturdeputation] zum
Thema
25 Nov 2013
## LINKS
[1] http://www.kultur.bremen.de/sixcms/media.php/13/Vorlage+91+-+Zukunftskonzep…
[2] http://www.kultur.bremen.de/sixcms/media.php/13/Vorlage+91+-+Zukunftskonzep…
## AUTOREN
Jan Zier
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