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# taz.de -- Gefakte Fotos, geklaute Blondinen: Mit fremden Frauen geschmückt
> Die Hamburger Burschenschaft Germania wirbt mit Partyfotos Neumitglieder.
> Peinlich nur, dass die Frauen auf den Bildern auf keinem der Feste waren.
Bild: So sieht eine Burschenschaftsparty wirklich aus: Frauen? Fehlanzeige!
HAMBURG taz | Die Hamburger Burschenschaft Germania hat auf ihrer
Internetseite diverse Partyfotos veröffentlicht, die junge Männer zum
Eintreten in die als rechts bekannte Gruppe motivieren soll. Doch wie die
Hamburger Morgenpost herausfand, sind diese Fotos nicht echt.
Per Google-Bildersuche wurden die Fotos zurückverfolgt, eines stammt von
einer kroatischen Boulevardseite, ein anderes von einer brasilianischen
Internetseite, die Fotos sind zwischen acht und zehn Jahre alt. Die
Burschenschaft hat die Aufnahmen in eigene Bilder hineinmontiert.
So findet sich unter einer Montage, die zwei junge blonde Frauen unter der
kaiserlichen Reichsflagge zeigt, die Bildunterschrift:
„Emanzipationsbeauftragte bei der Kontrolle unseres Hauses.“ Für eine
Stellungnahme war die Burschenschaft für die taz nicht erreichbar.
Auf ihrer [1][Internetseite] wirbt die Germania offen mit „Ehre Freiheit
Vaterland“, unter dem Punkt „Aktuelles“ wird erklärt, dass Deserteure ke…
Helden seien. Innerhalb der Burschenschaft soll es eine Diskussion geben,
dass Neumitglieder einen Ariernachweis vorbringen sollen, um dem
„antinationalen und widernatürlichen Zeitgeist“ entgegen zu wirken; so
stand es 2013 in einem internen Papier.
Um Mitglieder zu werben, hat die Germania eine Liste veröffentlicht: „13
Gründe, gerade jetzt Hamburger Germane zu werden“. Unter Punkt sieben: „Du
bist der Stachel im Fleisch der Schmarotzer vom ASTA und seinen linken
Vereinen, die Du eh immer verachtet hast, weil sie auf Deine Kosten leben.“
Weiterhin wird mit einem Studentenzimmer direkt an der Alster geworben, im
Altbau, dazu noch helfende Kontakte, denn: „Nur Frauen kommen ohne aus:
Vitamin B.“ Das „B“ ist in Frakturschrift geschrieben.
Zwei Bedingungen für die Mitgliedschaft gibt es allerdings: Man muss
männlich und deutsch sein. Dabei legen die Hamburger Germanen Wert darauf,
dass sie weder gegen Frauen noch gegen Ausländer seien, deren
Mitgliedschaft würde nur alles verkomplizieren. Immerhin seien Frauen und
Ausländer auch oft auf den Burschenschaftpartys zu Gast. Als Beweis gibt es
auf der Internetseite die Bilder mit den verschieden Frauen, die die
Verbindungsvilla jedoch noch nie von innen gesehen haben.
10 Mar 2014
## LINKS
[1] http://www.germania-hamburg.de/
## AUTOREN
Frida Kammerer
## TAGS
Burschenschaft
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