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# taz.de -- Wegüda gegen Pegida: „Die wirkliche Gefahr“
> Warum demonstrieren Menschen gegen Menschen? Moritz Trautner will etwas
> gegen Außerirdische unternehmen und ruft zur Montagsdemonstration in
> Berlin auf.
Bild: Außerirdische auf Demo.
taz: Herr Trautner, Sie sind Gründer von Wegüda – Weltbürger gegen die
Übernahme von Außerirdischen– und werden heute erstmals eine
Montagsdemonstration in Berlin durchführen. Die Zahlen, die Sie nennen,
sind alarmierend. Zwischen 0 und 0,8 Prozent soll die Alien-Population
inzwischen bei uns auf der Erde betragen. Wieso wurde das Problem bislang
so wenig thematisiert?
Moritz Trautner: Eben weil die Zahlen nur geschätzt werden können. Oft sind
gerade diejenigen Außerirdische, von denen man es gar nicht denkt.
Eigentlich kennt jeder in seinem privaten Umfeld einen Alien oder hat
zumindest schon von Außerirdischen gehört, die hier auf der Erde ihr
Unwesen treiben, auch wenn diese sich nicht immer gleich als Aliens zu
erkennen geben, aber genau das ist ja deren Trick.
Sie verweisen explizit auf Cristiano Ronaldo und Dieter Bohlen als
prominente Aliens. Was ist mit Helene Fischer?
Da gehen die Meinungen auseinander. Ich glaube, sie ist keine
Außerirdische. Viele behaupten ja auch, Angela Merkel sei ein Alien, das
glaube ich aber auch nicht.
Wenn ein Alien sich schön bei uns integriert und nicht weiter auffällt,
kann man doch eigentlich nichts gegen dieses haben, oder?
Na ja, die Unscheinbaren können auch Schläfer sein. Die warten nur darauf,
dass sie ein Signal kriegen, um dann zeitgleich ihr wahres Gesicht zu
zeigen. Ehrlich gesagt, wissen wir nicht, wie das dann genau aussehen wird,
denn wir wissen überhaupt noch relativ wenig über Außerirdische. Vieles ist
vorerst noch Spekulation. Es könnte beispielsweise auch sein, dass ein
einziger Außerirdischer gleichzeitig Dieter Bohlen und Cristiano Ronaldo
ist. Gibt es denn jemanden, der schon jemals Dieter Bohlen und Cristiano
Ronaldo im selben Raum gesehen hat? Eben nicht – und das könnte seine
Gründe haben.
Wenn wir so wenig über die Außerirdischen wissen, könnten wir ihnen da
nicht wenigstens eine kleine Chance geben?
Wir sollten Neuem und Fremdem immer kritisch gegenüberstehen. Am Ende sind
wir sonst die Gelackmeierten. Wir haben doch nur diesen einen Planeten.
Wenn wir uns den wegnehmen lassen, schauen wir dumm aus der Wäsche.
Sie weisen auf die unrühmliche Rolle des Lügenkinos hin. Hier werde in
sogenannten Science-Fiction-Filmen ein völlig falsches und naives Bild von
Außerirdischen gezeichnet.
Entweder werden Außerirdische als süß dargestellt wie E.T., oder es wird
verharmlost, wie in „Independence Day“ oder „Mars Attacks“. Wer gewinnt
dort am Ende? Die Menschen. Es wird so suggeriert: Selbst wenn sie kommen,
gewinnen wir. Man muss natürlich schon differenzieren: Hippie-Aliens etwa
bauen keine Raketen, die bleiben auf ihrem Planeten. Die anderen aber, die
Eroberer, die haben es wahrscheinlich auf ihrem Heimatplaneten verzockt und
brauchen jetzt von uns Rohstoffe, die sind gefährlich.
Wenn man Ihnen zuhört, wird klar, was unsere wirklichen Probleme sind. Da
wirken Gruppierungen wie Pegida und deren Anliegen etwas kleinkariert.
Auf jeden Fall. Warum bitte demonstrieren Menschen gegen Menschen? Wir sind
uns so ähnlich, wir bestehen alle aus Kohlenstoff. Ich versteh auch
überhaupt nicht, wie man Angst haben kann, dass einem ein Zuwanderer aus
Rumänien den Arbeitsplatz wegnehmen könnte. Ein Alienzuwanderer dagegen ist
vielleicht vier Meter groß und hat fünf Arme und kann mit Gedankenkraft im
Supermarkt die Regale einräumen. So einer ist eine wirkliche Gefahr für den
deutschen Arbeiter!
Wir haben, wenn die Menschheit dank Wegüda endlich aufgerüttelt wird, jetzt
aber auch eine Chance, oder? Wir könnten gegen eine Bedrohung von außen
zusammenfinden, der Ukrainekonflikt würde schlagartig verpuffen.
Bilden Sie doch einfach mal eine Reihe: Russe, Ukrainer, Palästinenser,
Israeli, Alf. Wer passt hier nicht hinein? Eben: Alf. Das ist der Feind.
16 Feb 2015
## AUTOREN
Andreas Hartmann
## TAGS
Schwerpunkt Pegida
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