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# taz.de -- Leverkusen gegen Nürnberg: Chance versemmelt
> Bayer Leverkusen beginnt in Nürnberg zu spät, wie gewohnt zu kombinieren,
> und verliert erstmals in dieser Saison. Dabei hätte man an den Bayern
> vorbeiziehen können.
Bild: Nicht genug: Adler faustet den Ball Mike Frantz vom Kopf.
NÜRNBERG taz | "Vizekusen", "Unterhaching" – es wird nicht lange dauern,
bis die Floskelmaschine wieder angeschmissen wird. Bayer Leverkusen hat
sich das selbst zuzuschreiben. Das Team könnte am Ende des 25. Spieltages
die Tabellenspitze belegen. Es hätte dazu aber beim 1. FC Nürnberg gewinnen
müssen, anstatt 2:3 bei einem Aufsteiger unterzugehen, der so mutig
auftrat, wie man das vom Meisterschaftskandidaten erwartet hatte.
Erst in der 24. Minute hatte Leverkusen seine erste gute Möglichkeit:
Gonzalo Castro hatte den Ball prima auf Toni Kroos durchgesteckt, doch
dessen Heber landete im Seitenaus. Dann hatte Maxim Choupo-Moting seinen
ersten gelungenen Auftritt: Nach Vorlage von Mike Frantz erzielte er den
Führungstreffer (42.). Drei Minuten später war das Stadion endgültig aus
dem Häuschen. Choupo-Moting erzielte nach Vorarbeit von Dennis Diekmeier
das 2:0.
Zu diesem Zeitpunkt war längst klar, dass eine Prognose von Jupp Heynckes
kaum verkehrter hätte ausfällen können. Der Leverkusener Coach hatte den 1.
FC Nürnberg "defensiv wie den 1. FC Köln" erwartet. Auch in der zweiten
Halbzeit misslangen Leverkusen einfachste Zuspiele, jeder Versuch eines
Kombinationsspiels blieb im Ansatz stecken.
Als Tavares das 3:0 (54.) erzielte, dürften im nahen München endgültig die
Champagnergläser geklirrt haben. Keeper René Adler, der unter Beobachtung
von DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke stand, passte sich beim dritten
Nürnberger Treffer (Tavares 55.) seinen Vorderleuten an und reagierte
deutlich phasenverzögert.
Es dauerte tatsächlich bis zur 66. Minute, ehe den Gästen die erste
vernünftige Kombination gelang. Nach schöner Vorarbeit von Gonzalo Castro
gelang Stefan Kießling der Anschlusstreffer. Nun endlich zeigte Leverkusen,
warum es sich in dieser Saison so viele Sympathien verdient hat.
Der Ball lief nun rund, der Club zog sich nun in weiser Voraussicht zurück
und konnte dennoch nicht verhindern, dass der eingewechselte Patrick Helmes
nur wenig später den 2:3-Anschlusstreffer beisteuerte (73.), zehn Minuten
später rettete Rafael Schäfer gegen ihn in höchster Not und wehrte zuletzt
einen Schuss von Arturo Vidal ab. In München dürfte man das mit Freude
registriert haben.
Dabei hatten die Bayern am Samstag selbst einen Matchball vergeben. Seit
Lukas Podolski mit seinem Tor dafür sorgte, dass auch die Bayern zweier
Punkte verlustig gingen, hat man in Leverkusen wieder seinen Frieden mit
den renitenten Nachbarn geschlossen. Zumal Bayer am gestrigen Sonntag wohl
vorbereitet in die Partie beim 1. FC Nürnberg gehen konnte - wusste man
doch seit über 22 Stunden, dass ein laues 1:0 reichen würde, um die Bayern
von Platz eins zu verdrängen.
Traditionell ist es ja so, dass die erfolgsverwöhnten Bayern so lange in
europäischen Wettbewerben überwintern, dass sie einen Tag nach der
Konkurrenz in der Liga auftreten. Diesen psychologischen Vorteil hatte nun
Leverkusen. Sie haben ihn nicht genutzt.
8 Mar 2010
## AUTOREN
Christoph Ruf
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