# taz.de -- Leinen lösen, Netze knüpfen | |
> LESBEN Politik mit Spaß: Ab morgen findet das diesjährige | |
> „Lesbenfrühlingstreffen“ unter dem Motto „Lesben Leinen Los“ mit ein… | |
> umfangreichen Programm in Hamburg statt | |
VON ROBERT MATTHIES | |
Die Leinen gelöst und auf in neue, unvertraute Gefilde. Und mit einer | |
frischen Brise um die Nase neue Netze geknüpft. „Lustig, politisch, | |
touristisch aktiv“ will das diesjährige „Lesbenfrühlingstreffen“ werden, | |
das unter dem Motto „Lesben Leinen Los – zwischen Hamburg und Südafrika“… | |
morgen in der Gewerbeschule 2, der Staatlichen Handelsschule und der Mensa | |
Studierendenwerk stattfindet. | |
Und dabei eine Menge praktischer Anregungen geben. Stolze 120 Workshops | |
stehen bis Montag auf dem umfangreichen Programm, dazu fünf politische | |
Ausstellungen, eine Kunstausstellung, eine Podiumsdiskussion, Infobörsen | |
und eine große Demonstration. | |
Seit 35 Jahren findet das lesbische Frühlingstreffen einmal im Jahr statt, | |
jeweils zu Pfingsten in einer anderen deutschen Stadt, seit zehn Jahren | |
organisiert im Dachverband Lesbenfrühling e. V. Vorbereitet und | |
durchgeführt wird es dabei stets basisdemokratisch und vollständig selbst | |
organisiert: gemeinsam anpacken und Solidarität sowohl geben wie erleben, | |
lautet das Motto. Auch finanziell: der Eintritt wird nach solidarischer | |
Selbsteinschätzung gezahlt, wer mehr verdient, gibt auch mehr. | |
Und dass die Hamburger Vorbereitungsgruppe, die das Lesbenfrühlingstreffen | |
seit zwei Jahren plant und vorbereitet, ab morgen auf die tatkräftige | |
Unterstützung der rund 1.000 internationalen Besucherinnen zählen kann, ist | |
selbstverständlich. | |
In fünf Themenblöcke ist das vielfältige Programm in diesem Jahr | |
eingeteilt. Unter dem Motto „Widerstand / Überleben /individuelle und | |
gesellschaftliche Organisationsformen“ gibt es etwa einen | |
Antirassismusworkshop, Diskussionen über bundesweite lesbische | |
Vernetzungsstrukturen oder feministische Perspektiven gegen Krieg und | |
Militarisierung. | |
Im Themenblock „Finanzen /Armut“ geht es um lesbische Kapitalismuskritik, | |
Lesben im Arbeitsrecht oder Ursachen von Frauenarmut. „Internationalismus / | |
Migration / Unterwegssein“ widmet sich unter anderem der lesbischen Szene | |
in St. Petersburg, der staatlichen Verfolgung aufgrund von Geschlecht und | |
Sexualität im Iran oder illegalisierten Lesben und Transgender in Hamburg. | |
Unter dem Stichwort „Gesundheit / Bewegung“ geht es um so Verschiedenes wie | |
Demenz, Trauer, Gesangsworkshops oder Lachyoga. Der letzte Block gilt | |
schließlich „Tabus in der Lesbenszene“: bärtigen Frauen, oder der Frage, … | |
Pornographie zu bekämpfen oder zu genießen ist. Und: „Tabu – was ich schon | |
immer mal sagen wollte“. | |
Für alle sichtbar wird das Lesbenfrühlingstreffen dann am Samstagvormittag | |
mit einer Demonstration vom Audimax bis zum Rathausmarkt. Und einem Gruß an | |
alle Frauen, die gern öffentlich Frauen küssen – und das in Ruhe und ohne | |
Gefahr: einem Kiss-In am Jungfernstieg. | |
■ Fr, 21. 5. bis Mo, 24. 5. in der Gewerbeschule 2, Bundesstraße 58 und der | |
Staatlichen Handelsschule, Schlankreye 1. Das Abendprogramm findet in der | |
Mensa Studierendenhaus, Von-Melle-Park 2, statt. Infos und Programm: | |
[1][www.lesbenfruehling.de/hamburg2010] | |
20 May 2010 | |
## LINKS | |
[1] http://www.lesbenfruehling.de/hamburg2010 | |
## AUTOREN | |
ROBERT MATTHIES | |
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