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# taz.de -- „Wohnraum in Gefahr“
> ANHÖRUNG Die Bezirksversammlung Nord sorgt sich um den Erhalt der
> dortigen Wohnstifte
taz: Frau Sparr, warum sind Wohnstifte wichtig?
Ulrike Sparr: Die Wohnstiftungen stellen per Satzungsauftrag günstigen
Wohnraum zur Verfügung – auch in als teuer angesehenen Stadtteilen wie
Eppendorf oder Winterhude. Die Gebäude stammen oft aus dem späten 19.
Jahrhundert und sind auch städtebaulich prägend. Die Stiftungen versuchen
bis heute dem Satzungszweck gerecht zu werden und vermieten insbesondere an
Einkommensschwache und Ältere.
Von wie vielen Wohnungen sprechen wir da?
Wir kennen keine exakten Zahlen, schätzungsweise sind es über 1.000 in
Hamburg-Nord.
In der Einladung ist von dem Ziel die Rede, die Wohnstifte zu erhalten.
Sind sie bedroht?
In inneren Stadtteilen besteht die Gefahr, dass die letzten günstigen
Wohnungen verloren gehen, weil die Stiftungen sie nicht mehr finanzieren
können: Letztes Jahr wurde bekannt, dass zwei Stiftungen ihre Gebäude in
Hoheluft-Ost aufgeben wollen, wegen ihrer finanziellen Probleme und der
Sanierungsbedürftigkeit. Wir wollen heute herausfinden, ob andere
Wohnstifte auch Schwierigkeiten haben.
Woher kommen die Probleme?
Viele Vorstände arbeiten ehrenamtlich. Das setzt dem Handeln oft enge
Grenzen und ist scheinbar in den letzten Jahren nicht immer gut gelaufen.
Die Wohnstifte leben aus dem Ertrag von Stiftungsvermögen, einige haben
aber bereits ihre finanzielle Substanz angreifen müssen.
Im Vorstand einer Eppendorfer Stiftung sitzt ein Vertreter der
Immobilienbranche. Wie steht es da um Interessenkonflikte?
Man kann das auf zweierlei Weise sehen. Der Stiftungszweck bleibt bestehen
und an den ist der Vorstand gebunden. Vielleicht ist es auch so, dass
vorherige Vorstände den Markt aus dem Blick verloren haben. Da scheint es
nicht völlig verkehrt, wenn sich jemand im Vorstand auskennt. Andererseits
besteht die Möglichkeit von Interessenskonflikten, wenn jemand den Job
macht, der an prominenter Stelle im Immobilienverband sitzt.
Was wollen die Grünen im Bezirk?
Ziel muss sein, die Stiftungen mit dem günstigen Wohnraum auch in den
inneren Stadtteilen zu erhalten. Wir müssen ins Gespräch mit den
Fachbehörden kommen. Wichtig ist auch, dass das Thema die Öffentlichkeit
erreicht. INTERVIEW: MBW
Anhörung mit Vertretern diverser Stiftungen, der Justiz- und der
Stadtentwicklungsbehörde, des Mietervereins: 18 Uhr, Bezirksamt Nord,
Robert-Koch-Straße 17
5 Feb 2014
## AUTOREN
MBW
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