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# taz.de -- DER RECHTE RANDWELCHES BLATT DER VERLEGER DIETMAR MUNIER ÜBERNOMME…
Das Unternehmensgebäude steht in Martensrade nahe Kiel, am Ende einer
kurzen Straße. Ganz und gar nicht am Ende ist aber die Verlagsgruppe „Lesen
& Schenken“. Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen von Verleger Dietmar
Munier, der sich schon seit den 1970er-Jahren im rechten Milieu bewegt,
expandiert.
In den vergangen Wochen konnte er erneut einen Titel aus der rechtsextremen
Szene in sein Imperium einbinden: In Muniers DMZ Zeitgeschichte ist die
Zeitschrift Der Freiwillige aufgegangen. Diese war seit 1956 erschienen –
gerichtet an ehemalige Angehörige der Waffen-SS, deren Umtriebe das Magazin
stets idealisierte.
In einem Schreiben hatte Munier dem ehemaligen Herausgeber des
Freiwilligen, Patrick Agte, und dem Chefredakteur der Zeitgeschichte, Guido
Kraus, die Zusammenführung vorgeschlagen. Für die Leser des Freiwilligen
ändert sich wenig – außer der Erscheinungsweise: Statt alle zwei Monate
haben sie nun alle drei Monate etwas zu lesen.
In der aktuellen Ausgabe März-April wettert Chefredakteur Kraus gegen den
möglichen Abriss der Kaserne von Ellwangen, die einst auch von der
Waffen-SS genutzt wurde. „Unaufhaltsam vorwärts“, heißt es dann in einer
Bildgeschichte über die Panzerjäger der SS-Division „Totenkopf“: „Qualm…
Wracks abgeschossener Sowjetpanzer säumen das Gefechtsfeld. Die Division
setzt den Marsch nach Osten fort.“ Reichlich heroisch schwärmt auch der
einstige SS-Standartenoberjunker Hans Behrend im „Gespräch“ von
Kameradschaft und Kampf.
Für Verleger Munier ist es nicht der erste Zukauf, so erwarb er zuletzt
etwa die Publikationen Nation & Europa und Der Schlesier. Alleine im Jahr
2011 soll seine Verlagsgruppe – die mittlerweile bedeutendste im rechten
Spektrum – rund drei Millionen Euro erwirtschaftet haben. Zur
Sonnenwendfeier hatte er 2012 eine ganz besonderen Gast: den
Holocaustleugner Ernst Zündel.
Hinweis: ANDREAS SPEIT arbeitet als freier Journalist und Autor über die
rechte Szene nicht nur in Norddeutschland
27 Mar 2014
## AUTOREN
ANDREAS SPEIT
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