# taz.de -- Reus kehrt zurück, Immobile schaut zu | |
> DFB-POKAL Beim Dortmunder Sieg gegen starke Stuttgarter Kickers | |
> überzeugen die Nicht-WM-Fahrer Aubameyang und Mkhitaryan | |
Die Pressekonferenz nach dem Dortmunder 4:1-Sieg bei den Stuttgarter | |
Kickers dauerte knapp 20 Minuten – und davon bestritt BVB-Coach Jürgen | |
Klopp etwa drei Viertel alleine. Schließlich galt es nicht nur den | |
Dortmunder Arbeitssieg zu besprechen, den Klopp „dramatisch zu hoch | |
ausgefallen“ fand. Zur Überraschung der 37.000 Zuschauer stand mit Marco | |
Reus ein Spieler in der Startformation, mit dessen Rückkehr man frühestens | |
in den ersten Saisonspielen gerechnet hatte. | |
Doch sein lädiertes Syndesmoseband überstand eine knappe Stunde | |
Wettkampfbelastung bereits eine Woche vor Ligabeginn. Reus, der gegen den | |
Drittligisten unauffällig blieb, dürfte also auch am kommenden Samstag | |
gegen Leverkusen zur Startformation gehören. Genau wie Neven Subotic, der | |
nach fast neunmonatiger Pflichtspielpause ebenfalls sein Debüt gab. „Marco | |
ist seit eineinhalb Wochen voll im Mannschaftstraining“, sagte Klopp. „Wer | |
ihn da gesehen hat, müsste mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn er ihn | |
jetzt nicht bringt.“ | |
Das gilt auch für Reus’ Offensivkollegen im Dortmunder 4-2-3-1-Verbund, dem | |
Neuzugang Ciro Immobile erneut nicht angehörte. Der Torschützenkönig der | |
Serie A saß über 90 Minuten auf der Bank und braucht wohl noch Zeit, um | |
sich an das laufintensive Spiel der Borussen zu gewöhnen. Stattdessen kam | |
Adrian Ramos, Neuzugang von Hertha BSC Berlin, in einem Spiel zum Einsatz, | |
in dem die Stuttgarter Kickers lange prima mithielten und besonders | |
zwischen der 35. und der 70. Minute sogar das spielbestimmende Team war. | |
Doch weil Elia Soriano (37.), Sandrino Braun (42.) und Randy Edwini-Bonsu | |
(49.) allerbeste Möglichkeiten vergaben, blieb es bem Ehrentreffer von | |
Edwini-Bonsu (60.). Für Dortmund trafen Henrikh Mkhitaryan (30.), | |
Pierre-Emerick Aubameyang (55./78.) und Ramos (89.). Mkhitaryan und vor | |
allem Aubameyang zeigten eine tolle Partie, beiden merkte man an, dass sie | |
die komplette Vorbereitung mitmachen konnten, sie agierten weitaus | |
dynamischer als die WM-Fahrer im Team. | |
Dem Gastgeber hingegen blieb nur das Lob aus berufenem Munde. „Ich bin | |
zuallererst mal Fußballfan“, hob Klopp an. „Und was die Kickers gespielt | |
haben, war geiler Fußball: mutig, zielstrebig, taktisch gut.“ Viermal habe | |
man den Gegner beobachten lassen, viermal seien die Scouts beeindruckt nach | |
Dortmund zurückgereist. Kickers-Coach Horst Steffen nahm das Lob lächelnd | |
zur Kenntnis. „Mich hat sehr gefreut, dass wir uns mutig präsentiert haben | |
und uns als Mannschaft gezeigt haben, die guten Fußball spielen will.“ | |
Während Steffen noch Fragen zum Spiel beantwortete, stand sein Manager | |
Michael Zeyer an dem Bistrotisch, an dem bei VfB-Spielen Sportdirektor | |
Fredi Bobic seine Sicht der Dinge erklärt. Doch auf die Kollegen vom | |
Lokalrivalen war Zeyer nicht gut zu sprechen. Schließlich durften die | |
Kickers, deren eigenes Stadion in Degerloch gerade renoviert wird, auf | |
Geheiß des Stadionbetreibers VfB nur 38.000 der 60.450 Plätze füllen. Die | |
„Cannstatter Kurve“ der VFB-Fans bildete ein klaffendes Loch im ansonsten | |
fast ausverkauften Stadion. | |
„Populistisch“ fand Zeyer diese Vorgabe der VfB-Verantwortlichen, die | |
offenbar dem Druck der eigenen Fans nachgegeben hätten. „Wir hätten sehr | |
gerne mehr günstige Karten verkauft. Aber es gab keine Möglichkeit, sich | |
mit dem VfB über Sachargumente auszutauschen.“ | |
CHRISTOPH RUF | |
18 Aug 2014 | |
## AUTOREN | |
CHRISTOPH RUF | |
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